Eine zusätzliche Finanzspritze für die Bundesländer soll die Umsetzung des flächendeckenden 1-2-3-Ticket für öffentliche Verkehrsmittel ermöglichen. Noch am Mittwoch wird der Ministerrat dafür 100 Millionen Euro pro Jahr freigeben - das Geld wird nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt. Mit der Umsetzung soll der öffentliche Verkehr „leistbarer“ werden, erklärte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).
Die Ministerin bezeichnete das Vorhaben vor dem Ministerrat als „zentralen Hebel im Kampf gegen den Klimawandel“. Die österreichweite Stufe des Klimatickets soll noch heuer starten - um einen Preis für 1095 Euro kann man dann mit allen Öffis durch ganz Österreich reisen.
Österreich-Stufe zahlt der Bund
Einen konkreten Termin nannte Gewessler jedoch noch nicht - man sei in den finalen Vertragsverhandlungen mit den Bundesländern, versicherte sie. Die österreichweite Stufe wird zur Gänze vom Bund bezahlt. Im ersten vollen Jahr (2022) sind dafür 150 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt vorgesehen. Die notwendigen gesetzlichen Grundlagen wurden im März beschlossen.
Länder-Regeln noch im Entstehen
Parallel dazu arbeitet die Bundesregierung auch an der Einführung der regionalen Klimatickets und ist dazu in Gesprächen mit den Bundesländern und Verkehrsverbünden, wie es seitens Verkehrs- und Finanzministeriums hieß. Künftig soll es in Österreich in jedem Bundesland und für das gesamte Bundesgebiet leistbare Netzkarten für das gesamte Öffi-Angebot geben, so das Anliegen der türkis-grünen Regierung.
Geplant sind Tickets um 365 Euro pro Jahr für ein Bundesland und um 730 Euro für zwei Bundesländer. Ein konkreter Zeitplan wurde nicht genannt, die Umsetzung liege an den Ländern. Mit den 100 Millionen Euro jährlich übernehme der Bund jedenfalls einen Großteil der Kosten, betonte Gewessler auf Nachfrage.
Zentrale Vertriebsplattform
Für die regionalen Klimatickets sind die Bundesländer beziehungsweise die Verkehrsverbünde erlösverantwortlich und die sogenannten „Product-Owner“. Dabei werde sichergestellt, dass die Klimatickets untereinander kompatibel und ein einfacher Wechsel in den unterschiedlichen Stufen gut möglich sei, wurde seitens des Bundes betont. Alle Klimatickets sollen langfristig über die neutrale Vertriebsplattform „One-Mobility“ angeboten werden. Dies betrifft auch die abgestimmte und gemeinsame Vermarktung.
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