"64 Prozent der Winterurlauber in Salzburg wünschen sich regionale, gut gemachte Spezialitäten", sagte Leo Bauernberger, Chef der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLTG) am Montag anlässlich des offiziellen Starts des Projektes, das auch in der nächsten Wintersaison fortgesetzt werden soll.
Einzigartige Initiative
"Immer mehr Gäste sind bereit, sich auch mittags im Skigebiet die Zeit für ein gediegenes Mahl zu nehmen", erklärte der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, der Gasteiner Hüttenwirt und Haubenkoch Sepp Schellhorn. Von ihm stammt auch die Idee, eine größere Auswahl an kulinarischen Speisen auf den Hütten anzubieten. "Touristisch gesehen ist es einzigartig, dass sich ein Tal für diese Initiative gefunden hat. Unsere Leitphilosophie ist: Gastein ist ein gesundes Tal, und hier kann man sich auch gesund ernähren - das liegt voll im Trend", sagte Schellhorn." Die Preise seien durchaus moderat, die Gerichte "kosten maximal 11,90 Euro", erläuterte der Geschäftsführer von Gastein Tourismus, Martin Zeppezauer.
Die sieben Haubenköche Eckart Witzigmann, Rudi und Karl Obauer, Jörg Wörther, Sepp Brüggler, Andreas Döllerer und Sepp Schellhorn wählten für die Hütten bodenständige Gerichte aus und stellten den Wirten ihre Rezepte zur Verfügung. Als Gegenleistung erhielten sie dafür eine Saisonkarte der Gasteiner Bergbahnen. Nach einem Probelauf sind die Erwartungen vielversprechend: "Wir hatten die Krensuppe mit Surstelze bereits einmal als Tagesgericht angeboten. Einige Gäste sind zurückgekommen, weil es ihnen so geschmeckt hat", schilderte Erhard Röck, Wirt der "Jungerstube". "Die Rezeptur haben mir die Obauers telefonisch durchgegeben."
"Angebot ist wie ein Qualitäts-Schneepflug"
Für Jörg Wörther ist es "selbstverständlich, dabei zu sein", wie er betonte. "Erstens bin ich ein Gasteiner und zweitens bin ich der Meinung, dass es in diesem gastronomischen Bereich schon längst fällig war, mit innovativen, aber trotzdem einfachen und zur Winterzeit passenden Gerichten die Skifahrer zu verwöhnen." Eine Befragung von 1.500 Wintergästen im Salzburger Land in der vergangenen Saison habe gezeigt, dass "der Genuss- und Glücksfaktor steigt", sagte Bauernberger. "Das Angebot im Gasteinertal ist wie ein Qualitäts-Schneepflug zu sehen, der mit Volldampf dahinglüht und das Angebot verbessert. Es geht um die Signalwirkung, dass die Qualität auf den Skihütten steigt." Salzburg nehme hier eine Vorreiterrolle ein. Mit 65 Haubenlokalen weise es auch die höchste Dichte in Österreich auf, 4.000 Biobauern erzeugten regionale Produkte.
Ab sofort stehen auf den Speisekarten der teilnehmenden Gasteiner Hütten "Hörnchen mit Leberwurstkaschee geröstet" (Bellevuealm, Bad Gastein), "Spinat-Topfenravioli mit Salbei und Schottenkäse" (Superbude, Bad Gastein), "Pinzgauer Breznsuppe mit Häuptlsalat" (Weitblick, Sportgastein), "Vogelerdäpfel mit Blutwurst" (Weitmoser Schlossalm, Bad Hofgastein), "Rehragout mit Nockerl" (Wengeralm, Dorfgastein), "Krensuppe mit Surstelze" (Jungerstube, Bad Gastein) und "Schwarzbrottoast mit Räucherlachs und Hüttenkäse" (Waldgasthof, Angertal). Die Touristiker im Gasteinertal, die in der vergangenen Wintersaison mit 1,4 Millionen Nächtigungen ein Plus von 0,3 Prozent erreichten, erwarten sich aufgrund der Kulinarik-Initiative eine positive Auswirkung auf die Nächtigungsbilanz.
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