Der Polizei ist bei einer international konzertierten Schwerpunkt-Aktion ein schwerer Schlag gegen die Schleppermafia gelungen. Mit dem Einsatz von Flugdrohnen konnten Kriminalbeamte mehrere Lastkraftwagen mit mehr als 100 Migranten an Bord vor der Grenze zu Kärnten stoppen.
Fünf Jahre nach der „Schließung“ der Balkanroute ist der Migrationsdruck wieder am Steigen. Weil die Lagebilder der Polizeibehörden aktuell größere „Migrationsströme“ von Afghanistan, dem Nahen Osten und Afrika und weiter den Balkan entlang bis Westeuropa identifiziert haben, holt die internationale Polizeigemeinschaft derzeit zu einem Großschlag gegen die illegale Migration, Schlepper-Banden und deren mafiöse Hintermänner aus.
„Wir gehen von 80.000 bis 100.000 Migranten aus, die sich in Bewegung setzen könnten“, erklärt Gerald Tatzgern, oberster Schlepperei-Bekämpfer im Bundeskriminalamt (BKA). Montag dann der erste große Aufgriff.
Alle Migranten waren in Lkw versteckt. Es besteht Gefahr, dass jederzeit wieder eine Katastrophe geschehen kann.
Brigadier Gerald Tatzgern, BKA
Einsatz von Cobra-Drohnen
Bei Udine (Italien) stoppen BKA-Leute gemeinsam mit Beamten des Landeskriminalamtes Kärnten und italienischen Kollegen mehrere Lastwagen mit über 100 Migranten aus Somalia, Syrien, Afghanistan, Pakistan und Eritrea an Bord, die versucht hatten, sich auf den Ladeflächen der Sattelzüge illegal über Griechenland, den Balkan entlang und durch Österreich bis Frankreich und Deutschland durchzuschlagen.
Die „Mitfahrgelegenheiten“ in den Lkw werden von Schlepper-Banden vergeben, die Lkw-Planen am Dach aufgeschlitzt, um keine Spuren zu hinterlassen. „Mit dem Einsatz von Sonderfahndungstechnik konnten wir mit Cobra-Drohnen aus der Luft die Schlepper-Lkw ausmachen“, schildert ein beteiligter Beamter. Nur 24 Stunden später schlugen die Fahnder erneut zu. An der Grenze zu Slowenien wurden 20 Migranten aus einem Lkw befreit.
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