Ein Sager über vermuteten Wohnungsleerstand im Pema2-Turm in Innsbruck hat für Innsbrucks BM Georg Willi ein gerichtliches Nachspiel. Willi hatte im Herbst 2020 behauptet, dass mehr als 90 der 173 Wohnungen im Turm leer stünden - eine Behauptung, die Investor Markus Schafferer entschieden zurückweist.
Seit einigen Monaten befinden sich Markus Schafferer bzw. die Pema-Gruppe in einer unangenehmen Auseinandersetzung mit dem Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi, der in einem Interview mit dem ORF im Herbst 2020 „unwahre und massiv kreditschädigende Behauptungen über die Vermietung des Pema2-Towers“ in Innsbruck aufgestellt hat. Nächste Woche hätte dazu die erste Tagsatzung stattfinden sollen, der Termin wurde laut Willi aber auf September verschoben. Streitwert: 21.000 €.
„Hinter mir ist der berühmte Pema2-Turm, architektonisch sehr markant, wurde gebaut unter dem Motto ,Junges Urbanes Leben – Young Urban Living’, und da sind 173 Wohnungen, von denen aktuell knapp über 90 leer stehen, also mehr als die Hälfte steht leer, obwohl nagelneu gebaut“, sagte Willi in dem betreffenden Interview.
„Nur Bruchteil steht leer“
„Diese Behauptung entsprach zum Zeitpunkt ihrer Abgabe nicht den Tatsachen“, heißt es in der Klagsschrift, die der „Krone“ vorliegt. „Vielmehr waren zum maßgeblichen Zeitpunkt von gesamt 173 Wohnungen 143 Wohnungen durch Mieter oder den jeweiligen Eigentümer bewohnt, weitere 13 Wohnungen wurden vom jeweiligen Eigentümer (allenfalls durch dazu beauftragten Makler) zur Miete angeboten, weitere 13 Wohnungen standen zum Verkauf (oder befand sich ein solcher schon in Abwicklung).“
„Bei vier Wohnungen konnten wir nicht ermitteln, wie sie genutzt werden. (Eigentümer konnte nicht erreicht werden etc.). Der Leerstand betrug daher entgegen der inkriminierten Äußerung nicht über 90 Wohnungen, sondern maximal 30, wobei für drei dieser Einheiten eine Verkaufs- und Vermietungsabsicht besteht.“
Willi freut sich auf Verhandlung
Pema-Investor Markus Schafferer forderte Unterlassung und Widerruf, BM Willi weigerte sich. Er habe die Aussagen auf Basis seiner Erhebungen als Bezirkshauptmann von Innsbruck getätigt, erklärte er gestern auf Anfrage der „Krone“. „Ich freue mich auf die Verhandlung im Herbst“, sagte Willi.
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