Beißende Kritik und zäher Widerstand gegen die sogenannte neue Gentechnik. Denn jetzt stellt sich der europäische Lebensmittelhandel gegen die geplante Aufweichung des Manipulier-Verbots durch die EU-Kommission. Auch die rot-weiß-roten Supermarkt-Ketten kämpfen verbissen für natürliche Lebensmittel.
Seit Jahren übt die milliardenschwere, global agierende Biotech- und Saatgutlobby massiven Druck auf die EU-Kommission aus, um Vorsorgeprinzip, Risikobewertungen und klare Transparenzanforderungen - vor allem jetzt aktuell bei den üppig sprießenden neuen Anwendungsformen der Gentechnik - auszuhebeln.
Unsere Bauern erzeugen seit Generationen wertvolle Lebensmittel ganz ohne Gentechnik.
Spar-Vorstand Mag. Markus Kaser
Im Klartext: Künstlich manipulierte Lebensmittel sollen durch die Hintertüren auf den Markt geschleust werden. Konkret geht es um frisch erfundene Methoden, bei welchen - anders als zuvor - in die DNA von Pflanzen direkt, also noch gezielter, eingegriffen wird. Diese Labortechnik soll - so der EU-Wille - keinerlei Restriktionen unterliegen.
Die Kunden sollen sich weiter auf das ,Ohne Gentechnik‘-Siegel verlassen können.
Lidl-Geschäftsführer Alessandro Wolf
„Würde europaweit boomenden Biosektor gefährden“
„Das würde den europaweit boomenden Biosektor gefährden und die ,Ohne Gentechnik‘-Produktion massiv schädigen. Zahlreiche Bauern, Saatgutproduzenten und Lebensmittelhersteller wären in ihrer Existenz bedroht“, heißt es in einer empörten Resolution der Vereinigung des Europäischen Lebensmittelhandels. Bemerkenswert: In diesem Bündnis sind - ohne Konkurrenzdenken - die größten Ketten der EU vereint! Aus Österreich haben die Bosse von Hofer, Spar, Lidl, Rewe und Unimarkt gegen diesen Öko-Wahnsinn unterschrieben.
Unsere Konsumenten erwarten besonders bei Lebensmitteln Klarheit und Transparenz.
Rewe-Boss Marcel Haraszti
Wir wollen Lebensmittel in höchster Qualität mit 100-prozentig klarer Herkunft anbieten.
Hofer-CEO Horst Leitner
Dass sich Widerstand gegen die Brüsseler Agrarmächtigen lohnt, beweist der Erfolg der heimischen „Veganen Gesellschaft“ mit Aktivist Felix Hnat. Denn das Verbot, Sojagetränke als „Milch“ zu bewerben, wurde vom EU-Parlament zurückgezogen. Dazu waren 450.000 Protestunterschriftenaus ganz Europa nötig.
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