Die Europäische Zentralbank (EZB) ist sich über wichtige Eckpunkte ihres Konzepts für einen digitalen Euro einig. Der entscheidende Bericht für den EZB-Rat sei fast fertig und die Währung solle „Digital Euro“ heißen, berichtete das „Handelsblatt“ am Mittwoch unter Berufung auf Notenbankkreise.
Die Digitalwährung solle wahrscheinlich nicht auf der Blockchain-Technologie wie beim Bitcoin basieren. Die EZB wolle sich die Markenrechte für die Bezeichnung „Digital Euro“ sichern. Ein EZB-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Einführung dürfte Jahre dauern
Die Euro-Notenbank hat bisher noch nicht entschieden, ob sie grünes Licht für das Projekt eines digitalen Euro geben soll. Das soll nach früheren EZB-Angaben um die Jahresmitte geschehen. Bis eine Digitalwährung eingeführt werden kann, wird es nach Schätzungen von Notenbankchefin Christine Lagarde noch rund vier Jahre dauern.
Rund um den Globus prüfen derzeit Notenbanken die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen, um den Zahlungsverkehr zu modernisieren. Auch die drohende Konkurrenz durch Cyberwährungen internationaler Technologiekonzerne - wie etwa die geplante Kryptodevise Diem von Facebook - spielt bei den Überlegungen eine Rolle.
Keine Zinsen, Wallets mit Kapazitätsgrenze
Den Zeitungsinformationen zufolge sollen Nutzer des Digital Euro für ihn keine Zinsen bekommen, auch sollen keine Minuszinsen anfallen. Für die Digitalwährung solle es konventionelle Konten unter Kontrolle der EZB geben.
Vorgesehen sei auch, dass jeder Bürger nur eine Höchstsumme des Digital Euro in einer elektronischen Geldbörse (Wallet) speichern kann. Zur Diskussion stehe eine Summe von 3000 Euro. Die Wallets sollen von Banken oder Finanzdienstleistern in Verbindung mit einem konventionellen Konto angeboten werden.
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