Wenn Menschen sich nur noch in engen Kreisen bewegen, nicht mehr an der Gesellschaft teilhaben, in eigene Wertesysteme abdriften – „dann können sie leichter radikalisiert und verblendet werden“, sagt der Grazer Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). Das gelte für manche migrantische Communitys, aber auch für andere Gruppen, die sich zunehmend abschotten, wie etwa Verschwörungsmystiker. „Die Fälle werden mehr – deswegen braucht es eine fachliche Anlaufstelle und Dokumentation.“
Geführt wird die Präventionsstelle „Gegenlicht“ von Ex-Stadtrat Werner Miedl. „Wir müssen alles auf Prävention setzen und mit radikalen Gruppen einen Dialog starten“, sagt er, denn „nur mit Repressionen durch die Polizei kommen wir nicht weiter.“ Zuerst wolle man sich radikalen Religionsgemeinschaften widmen, und zwar nicht nur dem Islam. „Evangelikale Christen sind auf dem Vormarsch.“
Beratungsstelle, Fachbeirat, Tagungen geplant
„Gegenlicht“ arbeitet mit Sozialarbeitern, die die Communitys kennen, aber auch mit Lehrern und Krakenhaus-Personal zusammen. „Wir kommen dann hin und helfen, wenn uns jemand braucht“, so Miedl. Daneben wird auch ein Fachbeirat gegründet, der Empfehlungen abgibt. Und eine Tagung soll sich jährlich einem anderen Thema widmen.
„Gegenlicht“: 0677/64133444
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