Nach einer Serie von Angriffen auf die Grazer Moschee steht die muslimische Community unter Schock. Verletzt wurde zum Glück niemand. Der Täter, der auch an die Außenmauer des Gebetshauses urinierte, wurde festgenommen. Die Hintergründe sind noch völlig unklar. Der Imam kritisiert die Polizei.
Die Vorfälle wurden von einer Überwachungskamera aufgezeichnet - die Videoaufnahmen liegen der „Krone“ vor. Eine Chronologie der Ereignisse:
Dienstag, 13.07 Uhr: Das Mittagsgebet hat gerade begonnen. Plötzlich rast ein silberner Mercedes quer über den Parkplatz, auch beim Eingang vorbei. „Die Leute sind aus Angst in die Moschee gelaufen“, sagt Imam Fikret Fazlic.
Dienstag, 22.38 Uhr: Wieder taucht der Mercedes bei der Moschee auf. Wieder zur Gebetszeit. Wieder pflügt er den Vorplatz um. „Es ging dem Täter offenbar darum, Angst zu schüren“, ist der Imam überzeugt.
Mittwoch, 13.03 Uhr: Der Mercedes bleibt direkt vor der Moschee stehen, ein Mann steigt aus und beginnt, an die Außenmauer zu urinieren. „Eine Entweihung“, sagt Fazlic - so wie vor einigen Jahren, als bei der Moschee ein Schweinekopf aufgehängt und das Minarett mit Blut beschmiert wurde. Ein Mitglied der Gemeinde stellt den Mann zur Rede, der daraufhin zu Fuß flüchtet. Er wird von der Polizei kurz darauf festgenommen.
Muslime fühlen sich von der Polizei im Stich gelassen
Für Irritationen sorgt, dass man es so weit hat kommen lassen. „Die Polizei hat nach den ersten Vorfällen nur gesagt, ohne Autokennzeichen könne man nichts machen - das ist wirklich skandalös!“, kritisiert Fazlic. Auch bei den Angriffen auf die Grazer Synagoge im August 2020 hatte es Kritik gegeben, weil der Objektschutz zu langsam angelaufen war. Fragwürdig sei auch, dass die Polizei die Öffentlichkeit nicht, wie sonst üblich, über die Vorfälle informiert habe, meint Fazlic.
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