Debatte neu entfacht
Corona: Facebook lässt Labor-Theorie wieder zu
Obwohl die Theorie, dass das Coronavirus in einem chinesischen Labor entstanden sein könnte, von vielen Wissenschaftlern stark bezweifelt und auch von der WHO nicht bestätigt werden konnte, lässt die Social-Media- Plattform Facebook nun wieder Beiträge zu, die das Virus als menschengemacht bezeichnen. Zuvor hatte der Internetgigant derlei Meldungen gelöscht, um Fehlinformationen in der Pandemie vorzubeugen.
US-Präsident Joe Biden hatte sich zuvor für weitere Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus ausgesprochen und die Geheimdienste darum geben, ihre Bemühungen nochmals zu verstärken. Im Lichte der anhaltenden Untersuchungen und nach Beratungen mit öffentlichen Gesundheitsexperten verbiete Facebook auf seinen Apps nicht die Behauptung, dass das Virus von Menschen verursacht sei, hieß es in einer Stellungnahme des sozialen Netzwerks.
Kampagne gegen Desinformation
Das US-Unternehmen wolle seine Politik regelmäßig aktualisieren, wenn neue Fakten mit Blick auf die Entwicklung der Pandemie hinzukämen. Facebook geht im Rahmen seiner Kampagne gegen Desinformation auch gegen Falschbehauptungen zum Coronavirus vor. Die angekündigte Untersuchung sorgt in Peking für Unmut: Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums wies am Donnerstag die Notwendigkeit entschieden zurück.
Hintergrund ist die Frage, ob möglicherweise ein Laborunfall in der chinesischen Stadt Wuhan zu der weltweiten Corona-Pandemie mit mehr als 3,4 Millionen Toten führte.
Theorie „extrem unwahrscheinlich“
Ein Team internationaler Experten im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Labor-Theorie im März als „extrem unwahrscheinlich“ eingestuft. An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte, die Hypothese eines Laborunfalls in Wuhan weiter zu prüfen. Ein Bericht des „Wall Street Journal“ hatte Mutmaßungen über einen Unfall im Institut für Virologie in Wuhan vor Kurzem wieder neuen Auftrieb gegeben.
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