Kritiker: „Farce“
Syrien: Assad gewinnt Präsidentenwahl mit 95%
Der syrische Machthaber Bashar al-Assad ist bei der umstrittenen Präsidentenwahl in seinem Land mit mehr als 95 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Auf Assads in der Öffentlichkeit kaum bekannte Gegenkandidaten seien 1,5 Prozent bzw. 3,3 Prozent der Stimmen entfallen, teilte der syrische Parlamentspräsident Hammouda Sabbagh am Donnerstag mit. Die EU hatte die Wahl bereits zuvor als „weder frei noch fair“ kritisiert, die Opposition sprach von einer „Farce“.
Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des Parlamentspräsidenten bei knapp 77 Prozent. Abgestimmt wurde nur in den von Assad kontrollierten Teilen Syriens, etwa zwei Dritteln des Staatsgebiets, sowie in einigen syrischen Botschaften im Ausland. Syrische Flüchtlinge, die keinen Ausreisestempel in ihrem Pass vorweisen konnten, waren hingegen von der Wahl ausgeschlossen.
Syrische Staatsmedien zeigten nach der Verkündung des Wahlergebnisses eine Jubelfeier in verschiedenen Landesteilen. Im Zentrum der Hauptstadt Damaskus feierten Tausende Menschen und standen trotz Corona-Pandemie dicht gedrängt. Viele schwenkten syrische Fahnen oder hielten Assad-Porträts hoch. Feuerwerk stieg in den Himmel auf.
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