Gleich zweimal wurde eine vermögende Frau in ihrem Haus nördlich von Wien überfallen und um Schmuck im Wert von dreieinhalb Millionen Euro beraubt. Beide Täter sind längst abgeurteilt. Laut Anklage wurde Nummer 2 von seinem Vorgänger angestiftet. Dem ging es angeblich um ein absolut perfektes Alibi.
Michael D. (53) überfiel die Frau 2018. Er konnte gefasst werden, bestritt die Tat aber vehement. Trotzdem lautete das Urteil elf Jahre Haft, die er in der Strafanstalt Stein verbüßen sollte. Dort freundete er sich mit einem Mithäftling, Peter G., an. Laut Anklage beschrieb er diesem genau die Örtlichkeiten und den genauen Ablauf seiner Tat. Und er stiftete Peter G. dazu an, die Frau ein zweites Mal zu überfallen. Denn er hatte einen Tresor übersehen.
Das Ziel sollte sein: Michael D. wollte beweisen, dass es einen zweiten Täter gab, der einen Überfall in dem Haus verübt. Er selbst, Michael D., hatte zu diesem Zeitpunkt ein perfektes Alibi - er saß in Haft. Tatsächlich überfiel Peter G. im Sommer 2019 die Frau, erbeutete Schmuck um 300.000 Euro. Auch er konnte schnell gefasst werden. Sein Urteil: neun Jahre und sechs Monate.
Ich habe mit dem zweiten Überfall nichts zu tun.
Der Angeklagte
15 Jahre Haft
Jetzt steht Michael D. wegen Anstiftung zum Raub in Krems (Niederösterreich) vor Gericht und gibt sich völlig ahnungslos: „Ich habe mit dem zweiten Überfall nichts zu tun.“ Das späte Geständnis seines früheren Mithäftlings sei falsch, sei frei erfunden.
Doch Michael D. wird von weiteren Personen belastet. Ungewöhnlich waren die Begleitumstände von Überfall Nummer 2: Peter G. zwang damals sein Opfer, den Tatort peinlichst genau zu putzen. Er wollte keine DNA-Spuren hinterlassen. Urteil: 15 Jahre Haft. Nicht rechtskräftig.
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