„Lasse ich mich nicht impfen, beschneide ich die Freiheit der anderen“, sagt Schauspielerin Liliane Zillner - und versucht, ein Gegenpol zu manchen Kolleginnen zu sein.
Es ist ein Facebook-Post, der vergangene Woche den Sprung aus den sozialen Netzwerken in die Medien schaffte: Schauspielerin Eva Herzig wird bei Dreharbeiten zum „Steirerkrimi“ im Herbst nicht mehr am Set stehen - weil sie sich nicht impfen lassen will. Die 48-Jährige macht dies selbst öffentlich und beklagt, dass das freiwillige Impfen (das sie in Großbuchstaben setzt) nun auch sie getroffen habe.
Neben den Medien erreicht der Post auch Kollegin Nina Proll. Sie teilt den Beitrag und erklärt, sich vor Herzig „zu verneigen“. Man müsse sich noch warm anziehen, befürchtet Proll.
„Die Impfung ist kein Entzug der Freiheit“
Und dann gibt es auch noch Liliane Zillner. Auch sie ist Schauspielerin, auch sie spielte im „Steirerkrimi“ - auch sie will Stellung beziehen. Aber anders. „Ich habe das Gefühl“, sagt Zillner und denkt über ihre Worte nach, „dass sich manche Künstlerinnen in einem sehr engen Licht präsentieren; es so hinstellen, als wäre die Impfung eine Einschränkung unserer Freiheit. Das stört mich.“ Da wolle sie dagegenhalten.
Es geht hier auch um soziale Verantwortung.
Liliane Zillner
Denn: „Die Impffreiheit ist nicht individuell. Sie geht uns alle etwas an. Lasse ich mich nicht impfen, beschneide ich die Freiheit der anderen - und wenn ich es tue, gebe ich meinen Mitmenschen Freiheit.“ Sie spricht von sozialen Aspekten, und davon, dass man sich alleine aus humanistischen Gründen impfen lassen sollte.
„Denn Impfungen retten jedes Jahr drei Millionen Menschenleben“, betont die Schauspielerin, „und die Impfskepsis ist laut WHO eine der zehn größten Gesundheitsbedrohungen.“
Es handelt sich hier um einen fundamentalen Denkfehler, denn die Impffreiheit ist keine individuelle Freiheit – sie geht uns alle etwas an.
Liliane Zillner
„Impfungen retten Millionen Menschenleben“
Zillner kennt all diese Zahlen, denn wenn sie nicht gerade für den „Tatort“, „Alarm für Cobra 11“ oder eben den „Steirerkrimi“ vor der Kamera steht, studiert sie Medizin. „Alleine deshalb musste ich mich dazu äußern“, sagt die 27-Jährige.
Denn meist schaffen es eben nur gegenteilige Meinungen in die Schlagzeilen, sagt sie. Von der anderen Seite höre man wenig - „es entsteht eine einseitige Beleuchtung“. Und durch die Emotionalisierung von Einzelgeschichten „gehen die Fakten verloren. Doch Fakt ist nun mal“, wiederholt Zillner, „dass Impfungen jedes Jahr Millionen Menschenleben retten.“
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