Der Tabakkonsum ist während der Pandemie auch durch seelische Belastung angestiegen. Versuchen Sie anlässlich des Weltnichtrauchertages am Montag den Rauchstopp!
Jährlich sterben etwa 10.000 Österreicher vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums. Und obwohl Qualmer im Durchschnitt 10 Jahre kürzer leben, stufen nur 22 Prozent von ihnen Rauchen als gefährlich ein. Dass der Griff zur Zigarette eine echte Sucht darstellt, ist vielen nicht bewusst, wie die Österreichische Krebshilfe berichtet. Auch das Thromboserisiko zeigt sich stark erhöht. Viele konnten allerdings gerade während der Pandemie nicht vom Glimmstängel lassen oder rauchten noch mehr als zuvor.
Rauchen ist nicht nur Auslöser für Lungenkrebs, auch andere Tumore werden begünstigt.
Prim. Dr. Bernd Lamprecht
Raucher gefährden ihre Mitmenschen
Dabei gefährden Raucher nicht nur sich selbst, sondern auch die Menschen in ihrem Umfeld, die zum Mitrauchen gezwungen werden. Denn auch sie atmen die krebserregenden Stoffe ein, welche schon in kleinsten Dosen die Entstehung von Tumoren fördern.
So erhöht sich allein durch Passivrauchen das Erkrankungsrisiko für Lungenkrebs um 20–30 Prozent, Asthma um 40–60 Prozent, Schlaganfall sogar um bis zu 82 Prozent.
„Vielleicht nicht so bekannt ist, dass Rauchen die Sexualität negativ beeinflusst und die Fruchtbarkeit mindert. Aber auch Zahnerkrankungen wie Parodontitis und Tumore im Mund-Nasen-Rachen-Raum bis hin zum Blasenkrebs werden durch Rauchen begünstigt“, so Prim. Dr. Bernd Lamprecht, Kepler Universitätsklinikum in Linz (OÖ) und Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie.
Lungenerkrankungen um bis zu 90 Prozent erhöht
Auch für COPD, ein chronisch-fortschreitende, nicht heilbare Lungenerkrankung, ist Tabakkonsum der Hauptauslöser. Männer sind etwas öfter betroffen als Frauen. Weltweit stellt COPD die vierthäufigste Todesursache dar. „Über 90 Prozent aller Patienten rauchen oder haben lange Zeit geraucht. Etwa 20 Prozent aller Raucher erkranken an diesem Lungenleiden. Passivraucher haben ebenfalls ein höheres Erkrankungsrisiko. Erschreckend, dass nach wie vor viele Betroffene aktive Raucher sind“, betont Prim. Lamprecht.
Wünschenswert wären die Abschaffung von Zigarettenautomaten und höhere Strafen für Verkauf an Minderjährige.
Univ.-Prof. Dr. Manfred Neuberger
Die Jugend muss ebenfalls vor Nikotin geschützt werden. „Normale“ Zigaretten sind bei 13- bis 16-jährigen Schülern hierzulande immer noch die Nummer 1 bei Tabakprodukten, gefolgt von Shisha und E-Zigaretten.
Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde kritisiert seit Langem, dass Jugendliche viel zu oft mit dem Rauchen konfrontiert und zum Anfangen verleitet werden. „Trotz Anhebung des Schutzalters von 16 auf 18 Jahre seit 1. 1. 2019 ist der Jugendschutz vor dem Tabakhandel in Österreich noch nicht ausreichend“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Manfred Neuberger Medizinische Universität Wien und Vorstandsmitglied der Initiative „Ärzte gegen Rauchschäden.“
Tipps, um leichter vom Glimmstängel loszukommen
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