Major Alexander Miksitz, 42, hat nicht nur etliche Male die Schallmauer durchbrochen, sondern vor Kurzem auch als erster Österreicher die 1000-Flugstunden-Marke auf dem Eurofighter erreicht. Am Montag wurde er dafür von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) geehrt - und sprach mit der „Krone“ über seinen Job.
Immer wieder donnert es derzeit über Österreich, einer jener Männer, die dafür verantwortlich sind, ist Major Alexander Miksitz. Der gebürtige Neunkirchner ist Österreichs erfahrenster Eurofighter-Pilot. Er und seine Kameraden üben in diesen Wochen Abfangflüge im Überschallbereich. Am Montag jedoch wurde er nach Wien eingeladen, Ministerin Klaudia Tanner gratulierte ihm zu seiner 1000. Flugstunde am Eurofighter - ein Wert, den noch kein Österreicher vor ihm erreicht hat.
„Ich gratuliere Herrn Miksitz und darf mit Stolz sagen, dass er der erste Pilot unseres Österreichischen Bundesheeres ist, der diese beträchtliche Anzahl an Flugstunden absolviert hat“, so Tanner. „Für Österreich ist eine aktive Luftraumüberwachung unerlässlich und unsere Militärpiloten sorgen dabei für notwendige staatliche Sicherheit in der Luft.“
Im „Krone“-Interview spricht Miksitz über die Gefahren des Fliegens, die Belastungen und die Begeisterung für seinen Job.
„Krone“: Herr Miksitz, Sie haben mit 1000 Flugstunden auf dem Eurofighter mehr Erfahrung auf dem Gerät als jeder andere Pilot in Österreich. Gewinnt man mit dermaßen viel Routine an Sicherheit, oder wird man auch nachlässig?
Major Alexander Miksitz: Je mehr man fliegt, desto mehr Erfahrung gewinnt man und desto mehr Sicherheit hat man als Pilot. Man muss sich auch immer bewusst sein, dass die Militärfliegerei teilweise unbarmherzig sein kann und bei einem kleinen Fehler viel passieren kann und das große Auswirkungen hat. Daher muss man immer wieder versuchen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und immer wieder zu fokussieren, um auch kleine Fehler vermeiden zu können.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie sich anschnallen?
Beim Einsteigen in den Eurofighter hat man seine standardisierten Checkup-Abläufe, die ich regelmäßig durchführe. Wenn dann noch Zeit bleibt, gehe ich die wichtigsten Stationen oder zum Beispiel den geplanten Ablauf der Flugvorführung mental durch. Kommt es zu einem Priorität-Alpha-Einsatz, also einer Luftraumverletzung, hat man diese Zeit natürlich nicht, dann geht man die angelernte Routine durch und muss unter Zeitdruck gut funktionieren.
Wie geht es Ihnen körperlich nach den 1000 Stunden?
Es ist körperlich natürlich sehr anstrengend. Ich fühle mich körperlich aber nach wie vor fit und kann mich nicht beklagen.
Was ist Ihnen als Vorführ-Pilot bei Flugshows am meisten in Erinnerung geblieben?
Mich hat die Begeisterung der Leute fasziniert, die sogar bei schlechtem Wetter den ganzen Tag ausharren, um uns bei der Arbeit zusehen zu können und sich auch für den Pilotenjob und unser Gerät sehr interessieren.
Sie fliegen oftmals mit geladener Bordkanone: Wie haben Sie für sich in den vergangenen Jahren das Thema „Abschuss einer zivilen Maschine“ gelöst? Begleitet Sie und Ihre Kameraden die Thematik? Oder setzt man sich damit auseinander, wenn es soweit ist?
Es ist natürlich immer wieder Thema bei uns. So wie ein Polizist hofft nie seine Schusswaffe gebrauchen zu müssen, ist es für mich genauso. Obwohl wir uns im Training auch auf ein mögliches Worst-Case-Szenario vorbereiten.
Können Sie es sich als Jetpilot vorstellen, künftig nur mehr im Simulator eingesetzt zu sein?
Natürlich nicht, mein Herz hängt an der Fliegerei. Ich kann mir nur vorstellen nebenbei im Simulator zu arbeiten.
Vermissen Sie als Fluglehrer eine Zweisitzer-Variante des Eurofighter? Österreich hat schließlich keine davon angeschafft.
Das kann ich so nicht direkt sagen, ich bin mit einem Einsitzer-Eurofighter beim Bundesheer „aufgewachsen“. Die Ausbildung hat aber bis dato einwandfrei, so wie sie derzeit ist, gut funktioniert, auch wenn ein Zweisitzer einen positiveren Effekt in der Ausbildung hätte.
Ist das Bundesheer gerade jetzt attraktiv für junge Piloten, nachdem die Zivilluftfahrt am Boden liegt?
Ich kann durchaus sagen, dass das Bundesheer nicht nur in der Krise, sondern allgemein ein solider und guter Arbeitgeber ist und auch in Zukunft für junge Piloten attraktiv sein wird.
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