Das „Krone“-Interview

Thiem: „Ich komme aus diesem Sumpf wieder heraus“

Tennis
01.06.2021 06:16

Aus in der ersten Runde von Roland Garros, Dominic Thiem reiste gestern am Abend frustriert aus Paris ab. Seine Tennis-Krise nimmt 2021 kein Ende: Erst neun Matches heuer gewonnen, ein Rückfall im Ranking droht - stehen Veränderungen im Raum? Im „Krone“-Interview beleuchtet der 27-Jährige seine Situation.

Frage: 6:4, 7:5, 3:6, 4:6, 4:6 in Runde eins gegen Pablo Andujar - eine deiner bittersten Niederlagen, Dominic?
Dominic Thiem: „Natürlich! Ich habe mich vor dem Match eigentlich gut gefühlt, dann brach mein System zusammen. Eine Mega-Enttäuschung, damit habe ich in Paris nie gerechnet. So früh bin ich hier noch nie ausgeschieden.“

Wo liegt das Problem?
„Komisch. Die Trainingseinheiten waren okay, die Schläge ebenfalls in Ordnung. Doch in den Matches wie in Lyon und hier in Paris passte nichts zusammen. Die Vorhand war eine Katastrophe, die Rückhand ebenfalls, beim ersten Aufschlag fehlte das Percentage - alles nicht schnell genug, alles verkrampft. Meine Analyse fällt negativ aus.“

(Bild: Associated Press)

Zum letzten Mal bist du bei einem Grand Slam 2019 bei den US Open in New York zum Start ausgeschieden ...
„Ich bin weit von meiner Topform entfernt, in so einer Verfassung kann man nicht um einen Titel spielen. Ehrlich: Ich hatte in den letzten Wochen nicht das kleinste Motivationsproblem, aber es fehlt an vielen Dingen. Wahnsinn, wie schlecht ich mich zum Beispiel bewegt habe.“

Die Konsequenzen?
„Trainieren, trainieren und trainieren. Meine Tenniswelt dreht sich weiter, ich komme aus diesem Sumpf wieder heraus. Aber keine Frage: Ich muss meine bisher größte Krise bekämpfen, dafür werde ich alles unternehmen, was in meiner Macht steht.“

Wirst du nach der Ernüchterung in Roland Garros eine Pause einlegen?
„Nein! Dafür gibt es keine Zeit, ich werde sofort weiterarbeiten, mich auf die Rasen-Saison vorbereiten. Ob ich vor Wimbledon noch ein Turnier einlege, entscheide ich in den nächsten Tagen.“

(Bild: AP, perform, krone.at-grafik)

Steht ein Trainerwechsel zur Diskussion, ist Coach Nicolas Massu angezählt?
„Überhaupt nicht! Wir beide haben gemeinsam große Erfolge gefeiert, mein Titel bei den US Open im letzten September überstrahlte natürlich alles. Wir gehen gemeinsam diesen Weg.“

Im Ranking droht ein Rückfall - Angst?
„Ich verliere durch die frühe Niederlage in Paris viele Punkte, doch jetzt schaue ich nicht auf die Weltrangliste. Wenn die sportlichen Leistungen wieder passen, die Form stimmt, regelt sich das von alleine. . .“

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(Bild: KMM)



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