Schon mehrere Länder wenden bei der Corona-Immunisierung bei der ersten und bei der zweiten Imfpung verschiedene Impfstoffe an. So setzt Deutschland etwa bei Menschen unter 60 Jahren nach einem ersten Stich mit AstraZeneca beim zweiten Termin auf die mRNA-Vakzine Biontech/Pfizer und Moderna. Der Grund dafür ist auch das seltene Auftreten von Thrombosen. Das österreichische Nationale Impfgremium (NIG) rät in seiner aktualisierten Anwendungsempfehlung allerdings davon ab. Möglich ist es aber auf Wunsch sehr wohl.
„Für einen vollständigen Impfschutz soll eine Impfserie mit dem Impfstoff beendet werden, mit dem sie begonnen wurde. Die Verwendung unterschiedlicher Impfstoffe bei Dosis 1 und 2 ist weder vorgesehen noch empfohlen und wäre eine Off-Label-Anwendung mit unsicherer Konsequenz, sowohl was Schutz als auch mögliche Nebenwirkungen betrifft“, schreibt das NIG in seiner aktualisierten Empfehlung.
NIG: Impfstoff-Mix klar dokumentieren
Zuletzt hat eine Studie aus Spanien gezeigt, dass eine solche Kombination hochwirksam ist. Zuvor hatten vorläufige Daten einer britischen Studie allerdings nahegelegt, dass es bei einem Impfstoff-Mix vermehrt zu Nebenwirkungen kommt.
Prinzipiell ist ein anderer Impfstoff für den Zweitstich jedenfalls möglich. Das NIG empfiehlt den verantwortlichen Ärzten in dem Fall, die Aufklärung zu den Impfstoffen und den „ausdrücklichen Wunsch der zu impfenden Person“ klar zu dokumentieren.
Zweitimpfungen für Lehrer stehen an
In Österreich wurden bis Montag insgesamt 5.132.295 Impfungen durchgeführt. Der Großteil entfiel mit 70,1 Prozent auf Biontech/Pfizer. Hier wurden bisher 2,46 Millionen Menschen geimpft, 1,13 Millionen Menschen haben schon den Zweitstich erhalten. 778.810 Menschen in Österreich wurden bisher mit dem Vakzin von AstraZeneca immunisiert, davon haben erst 200.430 den erforderlichen Zweitstich erhalten. Dieser erfolgt erst nach drei Monaten.
Im März wurden unter anderem Lehrer und Pädagogen österreichweit mit AstraZeneca erstgeimpft, bei ihnen stehen nun die Zweitimpfungen an. Insgesamt entfielen 19,1 Prozent der Immunisierungen auf AstraZeneca. 10,1 Prozent der Immunisierungen wurden mit Moderna durchgeführt. Der mRNA-Impfstoff wurde bisher 350.469 Mal verabreicht, 165.489 Menschen haben auch hier bereits die zweite Dosis erhalten.
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