Der langjährige Europaabgeordnete für die FPÖ, Andreas Mölzer, hat in der ORF-„ZiB 2“ zum Rücktritt von Norbert Hofer als Parteiobmann Stellung genommen. Dieser sei „überraschend“ gewesen, letztendlich aber „irgendwo doch erwartbar“. Denn die freiheitliche Partei müsse sich zwei Jahre nach Ibiza in der Opposition regenerieren und noch stärker werden. Es brauche eine Führung, „die ein starker und scharfer Oppositionspolitiker bieten kann“. Diese Rolle könnte für Mölzer Klubchef Herbert Kickl übernehmen, die „politische Logik“ spreche dafür.
Nicht nur die in den vergangenen Wochen und Monaten schwelende Obmann-Debatte sei Grund für den Rücktritt, Norbert Hofer dürfte auch die Einsicht gekommen sein, dass er nicht die richtige Führungsfigur für die FPÖ in der Opposition sei, mutmaßte Mölzer in der „ZiB 2“.
Hofer „nicht der Motor“
Die Erholung der FPÖ, die in Wählerumfragen wieder bei um die 20 Prozent liegt, und die sich am Dienstag Norbert Hofer auf die Fahnen geheftet hatte, sah Mölzer vielmehr als Verdienst von Herbert Kickl an. Dessen scharfer Oppositionskurs gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung würde gut ankommen. Hofer sei „nicht der Motor“ für die Umfrageergebnisse.
Interimistisch hat nun Harald Stefan als FPÖ-Obmann übernommen, er ist der an Dienstjahren Älteste. Diesem attestierte Andreas Mölzer, ein „hochintelligenter Mann“ zu sein, für die FPÖ als Oppositionspartei heiße aber „die Losung Herbert Kickl“.
„Wird keine Spaltung geben“
Mölzer kam auch auf den oberösterreichischen FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner zu sprechen, der im April Hofer seine volle Unterstützung zugesagt hatte und die Partei lieber bürgerlicher positionieren will. Zwar seien Haimbuchner und Kickl „nicht die besten Parteifreunde“ aber „es wird keine Spaltung geben, weil alle in der Partei wissen, dass es nur gemeinsam politischen Erfolg geben kann.“
Kickl in Regierung? „Alles möglich“
Der altgediente Politiker und Burschenschafter sieht die FPÖ mittel- bis langfristig wieder als regierungsfähig an. Er könne sich auch vorstellen, dass die ÖVP mit einer FPÖ unter Kickl eine Koalition eingehe. Denn „nach entsprechenden Wahlergebnissen ist alles möglich“, sagte Mölzer.
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