Nicht einmal eineinhalb Tage nach der überraschenden Rücktritts-Erklärung von Stadtchefin Eunike Grafhofer präsentiert die VP der Stadt Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich einen neuen Bürgermeisterkandidaten: Der Gemeindeparteivorstand hat Dienstagabend einstimmig Josef Ramharter als künftigen Stadtchef auserkoren. Er soll vom Gemeinderat am 10. Juni gewählt werden.
Da wurde nicht lange gefackelt: Der VP-Vorstand wählte den 51-jährigen Josef Ramharter, der direkt aus Bezirksstadt kommt, zum neuen Kandidaten. Er soll künftig die Geschicke der Stadt leiten und der erst am Montag zurückgetretenen Bürgermeisterin Eunike Grahofer folgen. Der Juli-Geborene ist mit Ulrike Ramharter, Obfrau des Wirtschaftsvereins „Pro Waidhofen“ und selbst ehemalige VP-Gemeinderätin, verheiratet. Er trat in der Vergangenheit vor allem durch seine Moderationen bei regionalen Veranstaltungen in Erscheinung, als Politiker bisher aber so gut wie nicht.
Zunächst einmal möchte ich die gewinnbringende Haltung meiner Vorgängerin hervorheben - die gesagt hat, unsere Stadt muss im Miteinander weiter nach vorne gebracht werden. Genau so möchte auch ich künftig diese Stadt führen.
Josef Ramharter, designierter Stadtchef von Waidhofen an der Thaya
In einem ersten Statement bittet Ramharter um Verständnis, dass er bis zu seiner Angelobung keine weiteren Erklärungen mehr abgeben werde. Er wolle vielmehr die Zeit intensiv für persönliche Gespräche und Vorarbeiten nutzen. „Ich liebe unsere Heimatstadt, ich weiß, wie viel Kraft in ihr steckt. Für sie und alle Bürger möchte ich gemeinsam mit allen Gemeinderäten aller Parteien gute Arbeit leisten“, heißt es vom designierten Bürgermeister.
„Kein einfacher Weg“ für künftigen Stadtchef
Dem zweifachen Vater ist klar, dass „es kein einfacher Weg sein“ werde. Trotz der kurze Zeitspanne hätte er sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. „Deshalb möchte ich mich auch bei meiner Familie bedanken, die hinter mir steht, die mir die notwendige Kraft und Zuversicht gibt.“
Mehrere Herkulesaufgaben
Ramharter hat mehrere Herkulesaufgaben zu meistern: Politisch muss er es schaffen, sein neues VP-Team und die Grünen als Koalitionspartner auf einen gemeinsamen Kurs einzuschwören. Und er sollte auch dafür sorgen, dass endlich wieder ein normales Arbeitsklima zwischen Politikern und Rathausmitarbeitern hergestellt wird. Deutet man den Abschiedsbrief seiner Vorgängerin Grahofer, brachte sie Ersteres vermutlich dazu, das Handtuch werfen.
Josef Ramharter ist seit 2014 Verkaufsleiter bei der Firma Rudda in Heidenreichstein. Von 2000 bis 2014 war er Geschäftsführer und Gesellschafter der Talkner, ebenfalls mit Hauptsitz in Heidenreichstein.
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