Trotz der Kritik an der Verlegung der Copa America in den Corona-Brennpunkt Brasilien hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Austragung des Fußball-Turniers zugesichert. „Soweit es von mir abhängt, von allen Ministern, einschließlich des Gesundheitsministers, steht es bereits fest, es wird sie (die Copa America in Brasilien) geben“, sagte Bolsonaro zu Anhängern, wie das Nachrichtenportal „G1“ am Dienstag berichtete.
Der Präsident des kontinentalen Fußballverbandes CONMEBOL, Alejandro Dominguez, bestätigte in einem Video auf Twitter die Städte Brasilia, Cuiaba, Goiania und Rio de Janeiro als Spielstätten. Die Partien würde ohne Publikum und mit strengen Hygieneprotokollen stattfinden. Das Hygiene-Protokoll sei das gleiche wie in den Klub-Wettbewerben Copa Libertadores oder Copa Sul-Americana, in deren Rahmen derzeit Spiele in Brasilien stattfinden.
Die CONMEBOL hatte am Montag nach dem Aus von Kolumbien und Argentinien als Ausrichter zwei Wochen vor dem Turnierstart Brasilien als neuen Gastgeber bekanntgegeben. Der Verband bedankte sich dabei bei Bolsonaro, „die Türen dieses Landes (...) zu öffnen“.
Keine formelle Vereinbarung
Einige Stunden später sagte Brasiliens Stabschef Luiz Eduardo Ramos dagegen, dass das Land noch keine formelle Vereinbarung zur Ausrichtung des Turniers unterzeichnet habe. Die Copa America soll vom 13. Juni bis 10. Juli ausgetragen werden.
Die Verlegung nach Brasilien hatte für Kritik gesorgt. Einige Gouverneure lehnten die Austragung von Spielen in ihren Bundesstaaten ab. Brasilien, das erst im Jänner mit Impfungen begonnen hat, ist besonders stark von der Pandemie betroffen: Bisher haben sich im größten Land Lateinamerikas mehr als 16,5 Millionen Menschen nachweislich infiziert, über 460.000 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Rechtspopulist Bolsonaro, der das Coronavirus verharmlost, hatte die Aussetzung der nationalen Wettbewerbe wegen der Pandemie im vergangenen Jahr als „Hysterie“ bezeichnet und sich für eine zügige Rückkehr des Fußballs eingesetzt.
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