Frank Kameny ist hierzulande wohl nur wenigen Menschen ein Begriff, doch der Astronom und Veteran gilt als eine der prominentesten Figuren der US-amerikanischen LGBTQ-Bewegung zur Gleichstellung der Rechte von Homosexuellen, Transgendern & Co. Anlässlich des sogenannten Pride-Monats ehrte Google den 2011 verstorbenen Aktivisten daher am Mittwoch mit einem eigenen Doodle auf seiner Such-Startseite.
Kameny wurde am 21. Mai 1925 im New Yorker Stadtteil Queens geboren. Von klein auf begabt, schrieb er sich laut Google bereits mit 15 Jahren am Queens College ein, um Physik zu studieren. Während des Zweiten Weltkriegs nahm er an Kampfhandlungen teil und promovierte nach seiner Rückkehr in die USA an der Harvard University in Astronomie. 1957 nahm Kameny eine Stelle als Astronom beim Army Map Service an, wurde aber nur wenige Monate später auf der Grundlage eines Erlasses gefeuert, der Mitgliedern der LGBTQ-Gemeinschaft eine Anstellung auf Bundesebene untersagte.
Als Reaktion auf seine Kündigung verklagte Kameny die Bundesregierung und reichte 1961 die erste Klage für die Rechte von Homosexuellen vor dem Obersten Gerichtshof der USA ein - zunächst vergeblich. Abgelehnt, aber nicht entmutigt, begann Kameny mit einem lebenslangen Kampf für gleiche Rechte. In den frühen 70er-Jahren kämpfte er dem Internetgiganten zufolge erfolgreich gegen die Klassifizierung von Homosexualität als psychische Störung durch die American Psychiatric Association, ehe die Civil Service Commission 1975 schließlich ihr Verbot für LGBTQ-Angestellte aufhob.
Im Jahr 2009, über 50 Jahre nach seiner Entlassung, erhielt Kameny eine formelle Entschuldigung von der US-Regierung. Im Juni 2010 benannte Washington D.C. ihm zu Ehren einen Straßenabschnitt in „Frank Kameny Way“ um. Ein Jahr später starb Kameny. Im Jahr darauf wurde ihm zu Ehren posthum ein Asteroid nach ihm benannt: „(40463) Frankkameny“. Google bedankte sich am Mittwoch bei dem Aktivisten dafür, dass er mutig den Weg für Jahrzehnte des Fortschritts geebnet habe.
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