Gratis-Ganztagsschule

Wienerin kämpft weiter gegen Ungleichbehandlung

Wien
02.06.2021 18:00

Die Debatte um das Modell der Gratis-Ganztagsschule in Wien - Elternvertreter orten hinter der Förderung eine Ungleichstellung - geht in die nächste Runde: Nachdem das Wiener Rathaus eine Petition für ein Ende der Ungleichbehandlung mit rund 4500 Unterschriften zu Jahresbeginn einfach beiseitegeschoben hatte, trägt Initiatorin Isabella Strnad die Causa nun in den Gemeinderatsausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen. Die dafür notwendige Zahl von 500 Unterschriften konnte sie schon weit übertreffen.

Während der Besuch verschränkter Ganztagsschulen - hier wechseln sich Unterrichts-, Lern- und Freizeiteinheiten den ganzen Tag über ab - mit Beginn des laufenden Schuljahres 2020/21 an mehr als 70 Schulstandorten gratis ist, sind offene Ganztagsschulen sowie alle anderen Formen der Nachmittagsbetreuung - wie berichtet - weiterhin kostenpflichtig. Rund 18.000 Wiener Kinder und Eltern sind davon betroffen, es geht um Beträge in der Höhe von bis zu 2500 Euro pro Jahr.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Petition mit 4500 Unterschriften „von Stadt Wien nicht anerkannt“
Elternvertreter fordern ein Ende der Ungleichbehandlung und sammelten mit einer Petition bereits mehr als 4500 Unterschriften ein. Doch die über die Plattform meinaufstehen.at abgegebenen Stimmen „wurden von der Stadt Wien nicht anerkannt“, wie Initiatorin Isabella Strnad gegenüber krone.at erklärt.

Unterstützung war zwischenzeitlich auch von Lehrern und Schülern gekommen. Dass die Unterscheidung zwischen den einzelnen Schultypen „sachlich ungerechtfertigt“ ist, dieser Meinung ist zudem auch die Volksanwaltschaft. So gäbe „die Stadt Wien durch ihre derzeitige Förderstruktur ohne sachliche Rechtfertigung der verschränkten Form gegenüber der offenen Form der GTS den Vorzug“, so Volksanwalt Walter Rosenkranz.

Weil man seit November 2020 auch keine Stellungnahme vom zuständigen Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) erhalten habe, wende man sich nun „im Namen von vielen Tausenden Wiener Familien an den Petitionsausschuss“, so Strnad. „Kein Kind und keine Familie darf wegen der Wahl ihres Schultyps willkürlich benachteiligt werden. Gegen diese Ungleichbehandlung kämpfe ich für Wiener Familien“, gibt sich die Elternvertreterin kämpferisch.

Elternvertreterin Isabella Strnad (Bild: GARIMA SMESNIK)
Elternvertreterin Isabella Strnad

Schon 2075 Wiener haben neue Petition unterschrieben
Alleine ist sie jedenfalls mit ihrer Forderung nicht: Bis Mittwoch sagten bereits 2075 Wienerinnen und Wiener „JA zur finanziellen Gleichstellung aller Arten der Nachmittagsbetreuung in Wien“. Die zur Behandlung der Petition benötigten 500 Unterschriften sind damit bereits weit übertroffen, bis 23. Juni sammelt Strnad dennoch weiter Stimmen- als Signal an die Verantwortlichen in der Wiener Stadtregierung, wie sie sagt. Der Petitionsausschuss kann dann unter anderem Stellungnahmen von Mitgliedern der Stadtregierung (oder anderen betroffenen Personen und Stellen) einholen, oder zumindest eine Empfehlung für die weitere Vorgehensweise beschließen.

Den vollständigen Petitionstext lesen Sie hier, eine Unterschriftenliste finden Sie hier. Für die Initiatorin zählt jede Unterschrift, die man ihr zuschickt (Isabella Strnad, Postfach 0001, 1421 Wien).

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