Reisezeit, Mutationen:

Experte warnt vor vierter Corona-Welle im Herbst

Ausland
03.06.2021 07:43

Der deutsche Gesundheitsexperte und SPD-Politiker Karl Lauterbach warnt vor einer neuen Infektionswelle durch Reiserückkehrer oder Mutationen. Die indische Mutation werde sich wahrscheinlich in den kommenden Monaten in zahlreichen europäischen Ländern ausbreiten, sagte Lauterbach. „Durch Reiserückkehrer wird sich die Mutante spätestens im Herbst auch in Deutschland großflächig ausbreiten.“

Das Ausmaß sei noch unklar, man müsse aber davon ausgehen, dass am Ende dieses Sommers deswegen eine neue Infektionswelle in Europa drohen könnte. Es könne auch sein, dass sich im Herbst eine neue Virusmutation verbreite, „die wir bisher noch nicht kennen“, sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Auffrischungsimpfung könnte notwendig sein
Neben Auffrischungsimpfungen könne auch die Impfung der breiten Bevölkerung mit einem modifizierten Stoff notwendig sein, der dann gegen eine mögliche neue Mutation wirke.

WHO: „Pandemie noch lange nicht vorbei“
Auch die WHO warnte Anfang dieser Woche, dass die Corona-Pandemie noch lange nicht vorbei sei. „Es ist eine Realität, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben, um diese Pandemie zu beenden“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Es ermutigt uns, dass die Zahl der gemeldeten Infektionen und Todesfälle weltweit weiter sinkt, aber es wäre ein monumentaler Fehler, falls irgendein Land nun denkt, die Gefahr sei vorüber.“

Auch der österreichische Umweltmediziner Hans-Peter Hutter warnte unlängst: „Nein, das Virus macht keine Sommerpause.“ Aber die Impfung, die Maßnahmen und der saisonale Effekt führten dazu, dass es aktuell weniger Chancen habe. Dies ermögliche auch die Öffnungen und die Rückkehr des sozialen Miteinanders.

„Unsere Analysen zeigen mindestens 4000 verhinderte Todesfälle und mehr als 10.000 verhinderte Hospitalisierungen mit dem Stich“, sagt der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter. (Bild: Klemens Groh)
„Unsere Analysen zeigen mindestens 4000 verhinderte Todesfälle und mehr als 10.000 verhinderte Hospitalisierungen mit dem Stich“, sagt der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter.

„Ansonsten entsteht das Gefühl, dass alles vorbei ist“
Aber: „Auf der anderen Seite ist auch klar, dass diese Pandemie noch nicht vorbei ist“, sagte der Mediziner. Man müsse, meint auch Psychologin Barbara Juen, den Menschen immer beide Nachrichten übermitteln: die gute und die schlechte. „Ansonsten entsteht das Gefühl, das alles vorbei ist - und im Herbst heißt es dann: Nein, doch nicht.“ Das wäre auch psychologisch fatal.

Lange war der Donaukanal einer der wenigen Plätze, wo Jugendliche sich zum Feiern treffen konnten. Ab dem 1. Juli öffnen allerdings die heimischen Clubs wieder. (Bild: APA/Hans Punz)
Lange war der Donaukanal einer der wenigen Plätze, wo Jugendliche sich zum Feiern treffen konnten. Ab dem 1. Juli öffnen allerdings die heimischen Clubs wieder.

Pandemie dürfte im Herbst wieder aufleben
Dass es zu einem „Nein, doch nicht“ kommt, sei aber durchaus möglich. Selbst bei optimistischen Annahmen kommen Experten zu dem Schluss, dass die Pandemie im Herbst wieder aufleben werde.

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