„DaVinci+“ & „Veritas“

NASA plant zwei Missionen zur Venus

Wissenschaft
03.06.2021 12:02

Die US-Raumfahrtbehörde NASA plant zwei neue Missionen zu unserem Nachbarplaneten Venus. Zwei Sonden namens „DaVinci+“ und „Veritas“ sollen im Zeitraum zwischen 2028 und 2030 von der Erde in Richtung des zweitinnersten Planeten des Sonnensystems aufbrechen, wie man am Mittwoch mitteilte. Für die Entwicklung würden jeweils 500 Millionen Dollar (rund 410 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt.

Während „DaVinci+“ die Atmosphäre des erdähnlichen Himmelskörpers untersuchen soll, plant „Veritas“ das Kartieren der Venus. Die Missionen sollen größeres Wissen darüber schaffen, warum die Venus trotz ähnlicher Voraussetzungen zu denen der Erde zu einem so lebensfeindlichen Planeten mit extremen Temperaturen wurde, erklärte die NASA weiter. Dabei könnte der Planet vor langer Zeit „die erste bewohnbare Welt im Sonnensystem“ gewesen sein. Sie habe möglicherweise sogar einen Ozean gehabt - das herauszufinden ist eine Aufgabe von „DaVinci+“ (Bild unten).

Künstlerische Illustration: So soll die NASA-Sonde „DaVinci+“ aussehen. (Bild: NASA GSFC Visualization by CI Labs Michael Lentz u.a.)
Künstlerische Illustration: So soll die NASA-Sonde „DaVinci+“ aussehen.

NASA hat Venus seit 1978 nicht mehr angesteuert
Die „DaVinci+“-Mission bestehe dabei aus einer Kugel, die durch die Atmosphäre der Venus sinken (siehe Grafik unten) und dabei die Zusammensetzung der Gase messen soll. Dabei sollen auch Anhaltspunkte dazu gefunden werden, warum sich in der Hülle des Planeten ein derart starker Treibhauseffekt entwickeln konnte, der zu Temperaturen von mehreren Hundert Grad führt. Zusätzlich soll „DaVinci+“ hochauflösende Bilder einer geologischen Besonderheit der Venus machen, die an tektonische Platten auf der Erde erinnern. Seit 1978 hat die NASA die Atmosphäre des Planeten nicht mehr angesteuert.

(Bild: NASA)

„Veritas“ soll währenddessen die Venus kartieren, um damit die geologische Geschichte des Planeten zu bestimmen und zu erklären, warum er sich so anders entwickelte als die Erde. Bei dem Projekt kreist eine mit einem Radar ausgestattete Raumsonde um die Venus und erstellt dabei ein 3D-Bild. Die NASA-Forscher erhoffen sich dadurch Erkenntnisse dazu, ob Prozesse wie Plattentektonik und Vulkanismus auf der Venus noch aktiv sind.

Fakten

Die Venus - mit 12.100 Kilometern Durchmesser fast genauso groß wie unsere Erde - ist mit einer durchschnittlichen Sonnenentfernung von 108 Millionen Kilometern der drittkleinste Planet des Sonnensystems. Sie kreist in knapp 225 Tagen um unser Zentralgestirn, weil sich der Planet aber nur sehr langsam um die eigene Achse dreht, ist ein Venustag mit 243 Erdentagen länger als ein Venusjahr.

Der Planet ist von einer geschlossenen, undurchsichtigen Wolkendecke umhüllt, seine Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid, in geringeren Mengen kommen auch Stickstoff, Wasserdampf und Schwefeldioxid sowie Gase in Spuren vor. Durch einen extremen Treibhauseffekt, der das Abgeben der einstrahlenden Sonnenstrahlung in den Weltraum verhindert, hat sich Venus auf bis zu 440 Grad Celsius aufgeheizt.

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