Red Bull Racing hat am Trainingstag vor dem Formel-1-Grand-Prix von Aserbaidschan die Konkurrenz im Griff gehabt. Die Tagesbestzeit ging an Sergio Perez, der den Stadtkurs in Baku in 1:42,115 Minuten bewältige. WM-Leader Max Verstappen landete am Freitag knapp dahinter. Schnell präsentierte sich auch Ferrari, obwohl sich Charles Leclerc in der Nachmittagssession bei einem Einschlag seinen Frontflügel demolierte. Im Hintertreffen war Mercedes. Zudem gibt es erneut Aufregung um die Heckflügel von Red Bull und anderen Teams.
Der niederländische WM-Führende Verstappen lag in der zweiten Einheit +0,101 Sek. hinter seinem Teamkollegen aus Mexiko. Das erste freie Training hatte er als Erster beendet. Das Ferrari-Duo Carlos Sainz und Leclerc reihte sich auf den Plätzen drei und vier ein. Auf einer schnellen Runde am Nachmittag hatte sich Leclerc allerdings verschätzt und zu spät gebremst: Frontal fuhr der Monegasse in die Bande.
Mercedes zeigte sich mit Rückstand - und ratlos. Weltmeister Lewis Hamilton (+1,041) musste sich mit dem elften Rang begnügen, noch langsamer war Stallrivale Valtteri Bottas. Der Finne kam nicht über Platz 16 (+2,069) hinaus. Die „Silberpfeile“ reisten angeschlagen nach Aserbaidschan, hatten sie doch beim Grand Prix von Monaco vor zwei Wochen eine schwere Niederlage einstecken müssen. Beim Sieg von Verstappen, der sich damit die WM-Führung holte, war Hamilton nur Siebenter, Bottas schied nach einem missglückten Boxenstopp aus.
Über dem Grand-Prix-Wochenende von Baku hängt die Diskussion um die biegsamen Heckflügel von Red Bull und anderen Teams - namentlich Ferrari, Alfa Romeo und Alpine. Diese bringen durch geringeren Luftwiderstand einen Vorteil auf den Geraden, weil sie sich bei höheren Geschwindigkeiten biegen können. In den Kurven nimmt der sogenannte Flexi-Flügel wieder seine ursprüngliche Form an und sorgt für Abtrieb. Das technische Regelwerk besagt, dass alle Aerodynamik-Elemente festsitzend und unbeweglich sein müssen.
Folgt Protest?
So manches Team kündigte einen Protest an, falls Red Bull die Regeln auch hier - im wahrsten Sinne - etwas zu eigenen Gunsten verbiegen will. Speziell auf den langen Geraden dort könnte ein flexibler Flügel ein erheblicher Vorteil sein. Der Rennstall veränderte seine Einstellungen aber offenbar erneut. Auf TV-Bildern war am Freitag zu sehen, dass sich das Bauteil nicht mehr so stark veränderte wie auf früheren Aufnahmen.
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