„Hohe Nachfrage“

Putin gibt Sputnik V für Impftouristen frei

Ausland
04.06.2021 17:20

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den in seinem Land entwickelten Corona-Impfstoff Sputnik V für Impftouristen freigegeben. Schon bisher hätten sich Ausländer impfen lassen können, er habe die Regierung nun aber angewiesen, das Verfahren offiziell zu machen und Besuchern eine Impfung zu ermöglichen - gegen Bezahlung, sagte er am Freitag. Im Juli soll der Impftourismus starten. Die Nachfrage aus dem Ausland ist laut Putin hoch - während die Impfrate unter den eigenen Bewohnern zu wünschen übrig lässt (siehe auch Video oben).

„Wir sichern nicht nur in vollem Umfang die eigenen Erfordernisse, sondern können auch Ausländern anbieten, nach Russland zu kommen und sich impfen zu lassen“, sagte Putin auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Für russische Staatsbürger ist die Impfung kostenlos. Die Regierung solle nun die Preise für Ausländer festlegen. Zugleich beklagte Putin einmal mehr eine „politische Stimmungsmache“ im Ausland oder Verbote gegen den russischen Corona-Impfstoff.

Wladimir Putin (Bild: AFP)
Wladimir Putin

Russen trauen dem einheimischen Vakzin nicht
In Russland sind bisher erst vergleichsweise wenige Menschen mit einem der drei im Land entwickelten Impfstoffe versorgt. Viele Russen scheuen eine Impfung gegen das Coronavirus, weil sie den einheimischen Vakzinen nicht trauen. Russland lässt im eigenen Land keine westlichen Impfstoffe zu.

Russland erwartet EMA-Zulassung „in Kürze“
Der Chef des staatlichen russischen Direktinvestmentfonds, Kirill Dmitrijew, sagte, dass er in Kürze mit einer Notfallzulassung von Sputnik V durch die Europäische Arzneimittelbehörde und die Weltgesundheitsorganisation WHO rechne. Die EMA, die in Russland Produktionsstätten und Lager besucht und Daten gesammelt hatte, habe „gute Resultate“ zusammengetragen, sagte Dmitrijew. „Es gab keine kritischen Bemerkungen.“ Zu den Aussichten einer WHO-Freigabe sagte der für Europa zuständige Leiter der Organisation, Hans Kluge: „Ich bin sehr, sehr optimistisch.“ 

(Bild: AP)

Hoffnung auf Anerkennung in der EU
Auch der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko sagte in St. Petersburg, dass es von der EMA keine Nachfragen an Russland gegeben habe. Schon jetzt sei Sputnik V in 66 Staaten registriert, hieß es. In der EU ist der Impfstoff auf Grundlage nationaler Entscheidungen bisher nur in Ungarn und in der Slowakei freigegeben. Serbien startet als erster Staat Europas mit der Produktion des russischen Impfstoffes. Russland hofft auch mit Blick auf touristische Reisen seiner Bürger in die EU, dass der Impfstoff dort anerkannt werde.

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