Mit 78 Einträgen hat es Oberösterreich hinter Wien (230) und Niederösterreich (84) auf Platz drei der umstrittenen „Islam-Landkarte“ geschafft. Dementsprechend reißen auch im Land ob der Enns die Debatten darüber nicht ab. Heftige Kritik übt nun auch der Migrations- und Integrationsbeirat der Stadt Linz.
„Anstatt einen Beitrag zur Integration und zu einem gemeinsamen Miteinander gegen Extremismus zu leisten, stigmatisiert die ,Islam-Landkarte‘ pauschal alle Muslime und führt zu einer Spaltung der Gesellschaft“, übt Kristina Balint, Vorsitzende des Migrations- und Integrationsbeirats der Stadt Linz heftige Kritik am Projekt von Integrationsministerin Susanne Raab von der ÖVP.
Informationen über Vereine fehlerhaft
Die Drohungen gegen die am Projekt beteiligten Wissenschaftler und Politiker sowie die Übergriffe gegen Muslime und deren Vereine seien besorgniserregend: „Wir verurteilen beides und appellieren zu Sachlichkeit sowie einem respektvollen Miteinander“, so Balint. Ärgerlich ist für sie, dass die Informationen über einige Linzer Vereine teilweise auch fehlerhaft seien. So werden etwa auch nicht-muslimische Vereine gezeigt. „Dies und die Tatsache, dass alle abgebildeten Vereine über einen Kamm geschert werden, führt zu einem verzerrten Bild.“
Die Wissenschaftler präsentieren Fakten. Im Sinne von Integration und Zusammenleben müssen wir Politiker genau hinschauen.
Wolfgang Hattmannsdorfer, ÖÖVP-Landesmanager
„Liefert wichtige Hinweise“
OÖVP-Landesmanager Wolfgang Hattmannsdorfer hält an der Karte fest. „Eine unserer Forderungen im Zuge der Erarbeitung eines Maßnahmen-Programms gegen muslimischen Extremismus und den politischen Islam liegt in der Durchleuchtung der Strukturen. Dahingehend liefert die Karte wichtige Hinweise.“
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