Knapp 60 Mitarbeiter mussten nach mehrfach verwendeten Impfnadeln im steirischen Böhler-Werk in Mürzzuschlag um ihre Gesundheit bangen. Der Skandal sorgte für Fassungslosigkeit, die betroffene Ärztin wurde suspendiert. Dass sie allerdings bei Weitem nicht das einzige schwarze Schaf ist, zeigt ein Blick auf die Schlagzeilen.
Riesige Säle hat der selbst ernannte Guru Robert Franz mit seinen Schimpftiraden gegen die klassische Medizin mühelos gefüllt - und sich dabei gleich ein millionenschweres Geschäft mit seinen Nahrungsergänzungsmitteln aufgebaut.
Die Ärztekammer ortete in den auf den ersten Blick durchwegs harmlos wirkenden Kapseln eine ernste Gefahr - und zeigte den Automechaniker mit Vollbart und violetten Haaren wegen Kurpfuscherei an. Auch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) warnte deutlich vor den Nahrungsergänzungsmitteln des Weststeirers. Diese seien mitunter überdosiert und damit sogar gesundheitsschädlich.
Als „Experte für natürliche Gesundheit“ darf sich Franz jedenfalls laut Gerichtsbeschluss nicht mehr bezeichnen. Das Verfahren wegen Kurpfuscherei gegen den steirisch-slowenischen „Wunder-Guru“ wurde allerdings vor rund einem Dreivierteljahr eingestellt.
Gefährliche Mediziner mit falscher Lizenz
Nur auf dem gefälschten Papier hatte ein Arzt aus Kitzeck im steirischen Sausal eine medizinische Ausbildung. Injektionen, Impfungen, Schmerzbehandlungen und sogar operative Eingriffe am Kopf führte „Doktor Münchhausen“ bei seinen nichts ahnenden Patienten durch. Die drei Promotionsurkunden, die Ermittler sicherstellten, hatte der 59-Jährige jedenfalls für einen Spottpreis problemlos online erwerben können.
Beinahe tödlich ging dagegen der tragische Fall der damals sechsjährigen krebskranken Olivia aus. Der ehemalige deutsche Arzt und selbst ernannte Wunderheiler Ryke Geerd Hamer riet den Eltern des Mädchens von einer schulmedizinischen Behandlung ab. Das Paar flüchtete mit dem Kind nach Spanien, um die Chemotherapie zu verhindern. Nach der Rückkehr nach Österreich wurde das Mädchen klassisch mit Operation und Chemotherapie behandelt und konnte letztlich geheilt werden.
Verschwörungstheorien statt Schulmedizin
Gerade die Pandemie förderte in der Ärzteschaft auch einige neue schwarze Schafe zutage. Dem Steirer Peer Eifler wurde etwa seine Ärztelizenz entzogen, weil er zahlreiche Maskenbefreiungsatteste ausgestellt hatte - ohne nähere Untersuchung der Patienten.
Die Corona-verharmlosende Ärztin Konstantina Rösch sprach bei Anti-Corona-Demos etwa abschätzig von „Fetzenträgern“. Es war nicht ihre erste Entgleisung. Im Landeskrankenhaus Graz wurde sie vergangenen Sommer gekündigt.
Ihre fristlose Entlassung hatte eine Grazer Notärztin nach ihrem Einsatz in einer Impfstraße ebenfalls schnell in der Hand. Dort habe die Medizinerin laut mehreren Zeugenaussagen unter anderem lautstark gepoltert, man solle „den Dreck nicht weiter verimpfen“ und „aufhören, die Menschen damit umzubringen“.
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