Zwangsweise war das Benediktinerstift Göttweig schon 1939 vom damaligen Kremser NS-Bürgermeister mit Unterstützung der SA unter nationalsozialistische Verwaltung gestellt worden. Die intensiven Bemühungen der Hitler-Schergen, die Abtei zu enteignen, gipfelten schließlich in einer Gestapo-Verfügung, sich das Vermögen der Mönche zu krallen. Das war aber erst der Anfang der Ausmerzung des klösterlichen Lebens in Österreich. Denn 1940 begann der Klostersturm. „Im September dieses Jahres erhielt das Naturhistorische Museum in Wien nachweislich 53 sogenannte Faszikel des Göttweiger Herbars, die zuvor nach Krems geschafft worden waren. Und auch die Chonchilien kamen dorthin“, so Forscher Dr. Thomas Mayer.
Einzigartiger faunologischer Schatz
Seinen unermüdlichen Recherchen ist es zu verdanken, dass wenigstens die Weichtierschalen, ein einzigartiger faunologischer Schatz aus dem 19. Jahrhundert, jetzt wieder zu den Benediktinern kamen. „Wir werden die dereinst von einem Mitbruder angelegte Sammlung sorgfältig hüten“, freut sich Abt Columban Luser. Die Restitution hatte deswegen so lange gedauert, weil die Chonchilien bis vor Kurzem verschollen waren. Die Pflanzen des Göttweiger Herbars sind es noch immer. Dr. Mayer: „Wir suchen unermüdlich weiter.“
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