Fauci, China, Justiz:
Trump: Rundumschlag bei erstem großem Auftritt
Bei seinem ersten großen Auftritt seit seinem Auszug aus dem Weißen Haus im Jänner hat der ehemalige amerikanische Präsident Donald Trump den US-Immunologen Anthony Fauci angegriffen, von China Reparationen verlangt und die Untersuchung seiner Finanzen als Hexenjagd angeprangert. Bei seiner Rede auf dem Parteitag der Republikaner in Greenville in North Carolina deutete Trump außerdem seine mögliche Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2024 an.
Trump schloss sich einem Chor von republikanischen Politikern an, die Fauci für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie kritisieren. Fauci sei „kein großer Arzt, aber ein großer Selbstdarsteller“, sagte Trump. Er habe in der Pandemie fast alles falsch gemacht und liege auch bei seiner Einschätzung über die Herkunft des Virus schief.
Fauci hatte sich skeptisch zu einer Theorie geäußert, dass das Coronavirus aus einem Labor im chinesischen Wuhan entkommen sei. Der Ursprung des Virus bleibt heiß umstritten und wird von den US-Geheimdiensten untersucht. Trumps eigener Umgang mit der Pandemie, die bisher fast 600.000 Menschen in den USA das Leben kostete, hatte zu seinem Verlust der Präsidentenwahl im November 2020 beigetragen.
Trump fordert Reparationszahlung von China
Trump forderte China in seiner Rede auf, für den Umgang mit dem Coronavirus zehn Milliarden US-Dollar an Reparationen an die Vereinigten Staaten und die Welt zu zahlen. Auch sollten die Länder der Welt ihre Schulden an China nicht zurückzahlen.
Die gegen ihn von der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft eingeleiteten strafrechtlichen Ermittlungen bezeichnete der einstige US-Präsident zudem als jüngsten Versuch der US-Demokraten, ihn zu Fall zu bringen. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James untersucht, ob die Trump Organization falsche Angaben zu Immobilienwerten gemacht hat, um sich Kredite zu sichern und sich wirtschaftliche und steuerliche Vorteile zu verschaffen.
Mögliche Präsidentschaftskandidatur 2024
Trump schwor, den Republikanern bei den Kongresswahlen 2022 zu helfen, und deutete erneut eine mögliche Kandidatur für das Präsidentenamt im Jahr 2024 an. „Das Überleben Amerikas hängt von unserer Fähigkeit ab, Republikaner auf jeder Ebene zu wählen, beginnend mit den Zwischenwahlen im nächsten Jahr“, sagte Trump.
Der Auftritt des 74-Jährigen hatte alle Merkmale seiner typischen Wahlkampfveranstaltungen mit viel Musik und der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Republikanischen Partei von North Carolina, Michael Whatley, der Trump als „unseren Präsidenten“ vorstellte. Damit spielte er auf die unbegründeten Behauptungen Trumps an, dass ihm die Wahl 2020 gestohlen wurde.
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