Der brandneue Rimac Nevera ist noch gar nicht auf dem Markt, schon ist das erste Beweisvideo einer Raserfahrt online: Bei einer Präsentation in der Nähe von Dubrovnik im Süden Kroatiens beschleunigte ein Fahrer bis auf 232 km/h - bei erlaubten 80. Der Beifahrer filmte den Stunt per Handy und stellt sein Werk online. Mittlerweile hat sich der Hobby-Pilot angeblich selbst der Polizei gestellt.
Das Video zeigt aus der Perspektive des Beifahrers die Fahrt auf der zweispurigen (eine Spur pro Richtung) Küstenstraße, dann den Piloten am Steuer des 1408 kW/1914 PS starken Elektro-Hypersportlers. Konzentriert, den Blick stoisch auf die Straße gerichtet, passend gekleidet mit einer Jacke, die das Logo des Herstellers Rimac auf dem Ärmel trägt. Die Handykamera schwenkt wieder nach vorne und zeigt die Geschwindigkeitsanzeige vor dem Beifahrerplatz: 130, 150, 200, 232 km/h in sechs Sekunden. Ob der Pilot Vollgas gibt, erkennt man nicht. Dann geht er vom Gas, bremst vor einer leichten Linkskurve.
Das Ganze passierte während der Präsentation des neuen Boliden für Kunden, Händler und Mitarbeiter des kroatischen Herstellers aus über 80 Ländern der Welt. Später tauchte das Video auf YouTube auf und sorgte prompt für Aufsehen. Firmengründer Mate Rimac hat sich mittlerweile in einer Botschaft auf Facebook entschuldigt und erklärt, dass der Fahrer selbst die Polizei gerufen habe, um sich selbst anzuzeigen. Beamte sollen zu einer Befragung gekommen sein. „Er wird bestraft, wie jeder andere in der Situation bestraft würde“, schreibt Rimac.
Unfassbarer Elektrosportler
Hätte der Mann seinen Fuß noch länger auf dem Fahrpedal stehen lassen, wäre das Auto innerhalb von Sekunden noch viel schneller geworden: Der Rimac Nevera schafft bis zu 412 km/h. Dafür war es dem „Hobbyrennfahrer“ aber dann auf der schmalen Landstraße dann doch zu eng.
Der Rimac Nevera hat vier Elektromotoren, die gemeinsam 1408 kW/1914 PS leisten und für Allradantrieb sorgen. Der Sprint auf 100 km/h soll lediglich 1,85 Sekunden dauern, die 300er-Marke fällt nach 9,3 Sekunden. Die H-förmig im Carbon-Chassis integrierte 120-kWh-Batterie dient als struktureller Bestandteil. Bis zu 550 Kilometer Reichweite soll der Akku erlauben. Als maximale Ladeleistung geben die Kroaten 500 kW an.
Der Preis: rund 2 Millionen Euro. Wer sich das leisten kann, für den sind ein paar Euro für Strafmandate sicher auch drin. Laut ÖAMTC liegt in Kroatien der Strafrahmen bei Überschreitungen von mehr als 50 km/h außerorts bei 675 bis 2030 Euro. Nur ein Führerscheinentzug wäre richtig unangenehm. Oder die Beschlagnahme des Autos. Aber sie waren ja nicht in Italien unterwegs ...
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