Apple-Mitarbeiter wehren sich gegen eine neue Richtlinie, der zufolge sie ab Anfang September an drei Tagen die Woche wieder ins Büro zurückkehren sollen. In einem an Firmenchef Tim Cook adressierten Schreiben fordern sie einen flexibleren Ansatz, der all jenen, die im Homeoffice arbeiten möchten, dies auch erlaubt.
„Wir möchten die Gelegenheit nutzen, eine wachsende Besorgnis unter unseren Kollegen zu kommunizieren“, heißt es in dem Brief, der dem US-Magazin „The Verge“ vorliegt. Apples Arbeitsplatzpolitik und die Kommunikation darüber hat demnach bereits mehrere Mitarbeiter dazu gezwungen, ihren Job zu kündigen. Ohne entsprechende Flexibilität hätten viele das Gefühl, sich zwischen ihren Familien, ihrem Wohlbefinden und der Möglichkeit, ihre beste Arbeit zu leisten, oder der Zugehörigkeit zu Apple entscheiden zu müssen.
Der Brief folgte als Reaktion auf ein vorangegangenes Schreiben von Apple-Chef Tim Cook, in dem dieser seinen Mitarbeitern mitgeteilt hatte, dass sie ab Herbst wieder an drei Tagen die Woche - montags, dienstags und donnerstags - zurück ins Büro müssten. Der kalifornische iPhone-Hersteller weicht damit zwar von seiner bisherigen Unternehmenskultur, die kein Homeoffice vorsah, ab, verhält sich aber noch immer deutlich zurückhaltender als etwa Facebook oder Twitter, die es ihren Mitarbeitern - sofern möglich - freistellen, auch nach der Pandemie für immer von zu Hause aus zu arbeiten.
Kluft zwischen Führungskräften und Mitarbeitern
Dem Schreiben der Mitarbeiter nach soll es bei Apple eine „deutliche Kluft“ zwischen Führungskräften des Konzerns auf der einen und Angestellten auf der anderen Seite geben, was Remote-Arbeit anbelangt. „Im letzten Jahr fühlten wir uns oft nicht nur ungehört, sondern manchmal auch aktiv ignoriert“, kritisieren sie.
Nachrichten wie „Wir wissen, dass viele von Ihnen gerne wieder persönlich mit Ihren Kollegen im Büro in Kontakt treten würden“, wie es Cook in seinem Schreiben formuliert hatte, würden nicht anerkennen, dass es unter Mitarbeitern diesbezüglich „widersprüchliche Gefühle“ gebe, was sich „abweisend und entkräftend“ anfühle. „Es fühlt sich an, als gäbe es eine Diskrepanz zwischen der Art und Weise, wie das Führungsteam über Remote-Arbeit denkt, und den gelebten Erfahrungen vieler Apple-Mitarbeiter.“
Unterschiedliche Bedürfnisse
Damit Inklusion und Vielfalt funktionierten, „müssen wir erkennen, wie unterschiedlich wir alle sind, und mit diesen Unterschieden kommen auch unterschiedliche Bedürfnisse und unterschiedliche Wege, um erfolgreich zu sein“, heißt es in dem am Freitag an Cook adressierten Brief weiter. Der Apple-Chef hat dem Bericht nach bislang nicht darauf reagiert.
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