Im dritten Anlauf

Fujimori liegt bei Präsidentenwahl in Peru vorne

Ausland
07.06.2021 07:50

In der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru liegt die rechtspopulistische Kandidatin Keiko Fujimori laut ersten Ergebnissen vorn. Sie komme auf 52,9 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission am Sonntagabend (Ortszeit) unter Verweis auf Teilergebnisse mit. Der linksgerichtete Bewerber Pedro Castillo, der aus der ersten Wahlrunde im April als Überraschungssieger hervorgegangen war, kam demnach auf 47,09 Prozent der Stimmen.

Die 46-jährige Fujimori, Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori, bewarb sich bereits zum dritten Mal um das höchste Staatsamt. 2011 und 2016 landete sie in der Stichwahl jeweils knapp hinter ihren Konkurrenten. Fujimori steht in der weitverzweigten Affäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht unter Korruptionsverdacht und verbrachte insgesamt 16 Monate in Untersuchungshaft. Fujimori bewirbt sich bereits zum dritten Mal um das höchste Staatsamt. 2011 und 2016 landete sie in der Stichwahl jeweils knapp hinter ihren Konkurrenten.

Keiko Fujimori gewann laut ersten Ergebnissen die Stichwahl um das peruanische Präsidentenamt. (Bild: AFP)
Keiko Fujimori gewann laut ersten Ergebnissen die Stichwahl um das peruanische Präsidentenamt.

Fujimori will ihren Vater begnadigen
Ihr Vater verbüßt wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen eine 25-jährige Haftstrafe. In seiner Amtszeit (1990-2000) ließ er die Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen, das Parlament wurde entmachtet. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert. Im Fall eines Wahlsiegs will Fujimori ihren Vater begnadigen.

Keiko Fujimori bei der Stimmabgabe in der peruanischen Hauptstadt Lima. (Bild: AFP)
Keiko Fujimori bei der Stimmabgabe in der peruanischen Hauptstadt Lima.

Castillo wollte sozialistischen Staat aufbauen
Der 51-jährige Gewerkschafter und Lehrer Castillo hatte 2017 landesweit Bekanntheit erlangt, als er einen Lehrerstreik anführte. Castillo genießt vor allem in ländlichen Regionen starken Rückhalt. Castillo wollte im Fall eines Wahlsiegs einen sozialistischen Staat aufbauen, die Medien stärker kontrollieren und das Verfassungsgericht abschaffen. Fujimori, steht für eine neoliberale Wirtschaftspolitik und eine Sicherheitsstrategie der harten Hand.

Die Herausforderungen für die neue Präsidentin sind enorm: Peru leidet besonders stark unter der Corona-Pandemie. Es gehört zu den Ländern mit der höchsten Sterblichkeitsquote weltweit, zudem brach die Wirtschaft um 12,9 Prozent ein. Im Landesinneren sind außerdem noch immer Splittergruppen der Guerillaorganisation Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) aktiv.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt