Auf rund 8000 bewirtschafteten Almen in Österreich steht fast eine halbe Million Stück Vieh, vor allem Rinder. Gleichzeitig tummeln sich jährlich 2,5 Millionen Besucher in der heimischen Bergwelt - da bleiben Konflikte zwischen Mensch und Tier nicht aus. Im Jahr 2014 war sogar eine 45-jährige Deutsche im Tiroler Pinnistal bei einer Kuhattacke ums Leben gekommen. Damit Besucher sich schon bei der Tourenplanung informieren können, wo sich Mutterkühe bzw. Weidetiere aufhalten, stellt der Alpenverein ab Juli Online-Wanderkarten zur Verfügung.
Ab Anfang Juli wird in Online-Wanderkarten der Alpenvereine zu sehen sein, wenn in einem Gebiet mit Mutterkühen bzw. Weidevieh zu rechnen ist. In diesem Fall werden gleichzeitig Informationen zur Verfügung gestellt, wie man sich im Umgang mit Weidevieh richtig verhält.
Das Service sei in der Finalisierungsphase und nicht zuletzt wichtig für Menschen, die ihren Hund - der vor allem von Mutterkühen als Bedrohung wahrgenommen werden kann - mit auf die Alm bringen. Ein Regelwerk sei jetzt besonders essenziell, da die heimische Bergwelt durch die Corona-Krise bedingt „noch mehr Anziehungskraft“ habe, so Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
„Almen statt Palmen“
Im Tourismus heiße das Motto derzeit „Almen statt Palmen“, viele Gäste seien zum ersten Mal auf Almen unterwegs. Darum wurden beim 3. Almengipfel in Wien vier Schwerpunkte für eine sichere Wandersaison definiert. Diese lauten: Die zehn Verhaltensregeln einhalten, Müll vermeiden und korrekt entsorgen, Online-Tourenkarten über Standorte von Mutterkühen sichten sowie Almprodukte vor den Vorhang holen.
Müllproblem auf Almen nimmt zu
Ein zentraler Bestandteil sei der Kampf gegen die Vermüllung. „Die Tiere verletzen sich an Glas und Dosen, zudem findet man schon auf 3000 Meter Höhe weggeworfene Schutzmasken“, kritisierte Köstinger.
lmwirtschaft und Tourismus sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Keiner von uns will, dass Almen oder Wanderwege gesperrt werden müssen. Umso wichtiger ist es, gemeinsam beste Rahmenbedingungen zu schaffen, davon haben wir alle etwas.
Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger
Einfacher Merksatz: „Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt.“
Österreichweit werden rund 8000 Almen bewirtschaftet. Insgesamt werden rund 432.000 Tiere aufgetrieben: 10.000 Pferde, 300.000 Rinder, 110.000 Schafe, 12.000 Ziegen. Auf die zehn Verhaltensregeln „für ein gutes Miteinander“ von Urlaubern und Weidevieh wird daher dringend hingewiesen: sichere-almen.at. Was in Ihrem Wanderrucksack nicht fehlen sollte, erfahren Sie HIER.
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