Der Gott des Unheils ist endlich zurück: In der neuen Marvel-Serie „Loki“ (ab 9. Juni bei Disney+) darf der Titelheld, bekannt und beliebt aus den „Avengers“-Filmen, wieder für Chaos und Verwirrung sorgen. Allerdings findet sich Loki in einer völligen neuen Umgebung wieder, seiner magischen Kräfte beraubt. Was ihm bleibt? Sein loses Mundwerk, List und viel Witz. „Diesen Charakter zu spielen, ist ein Glücksfall. Es ist immer eine neue Erfahrung“, sagt Schauspieler Tom Hiddleston über seine Figur.
Zehn Jahre ist es her, dass der Brite in „Thor“ zum ersten Mal als Loki zu erleben war. Seitdem ist der Bösewicht innerhalb des Marvel Cinematic Universe zu einem wahren Fanliebling aufgestiegen. Kein Wunder also, dass ihm mittels Zeitsprung im Blockbuster „Avengers: Endgame“ nun ein neues Abenteuer ermöglicht wird: Er wird von der ominösen Time Variance Authority (TVA) aufgegriffen, die für den geregelten Lauf der Dinge sorgt. Und das ist ja nicht unbedingt etwas, wofür Loki steht.
„Endgame“-Szene öffnet ungeahnte neue Möglichkeiten
„Es hat sich so endgültig angefühlt“, erinnerte sich Hiddleston in einer Online-Pressekonferenz zum Serienstart an seinen letzten Kinoauftritt als nordischer Gott. „Doch dann verschwindet der Loki (jene Version aus der Zeit des ersten ,Avengers'-Films; Anm.) in ,Endgame‘, was völlig neue Möglichkeiten eröffnet hat. Wohin geht er, wann kommt er an, und was erwartet ihn dort? Es war wunderbar, im Team an all diesen Ideen zu arbeiten.“
In erster Linie ist es ein bürokratisches Monstrum, in dem sich Loki wiederfindet. Die TVA ist streng hierarchisch organisiert und hat für das übergroße Ego sowie die Ironie des Unruhestifters kein Verständnis. Bis auf Mobius (Owen Wilson), der seinerseits auf der Jagd nach jemanden ist, der nicht nur TVA-Agenten auf dem Gewissen hat, sondern die „heilige Zeitachse“ gehörig durcheinanderwirbelt. Was wäre da naheliegender, als sich einen Experten auf diesem Feld als zweite Hand zu angeln? Gesagt, getan - schon ist ein klassisches Buddy-Team unterwegs durch Raum und Zeit.
„Loki-Vorlesungen“ als Nachhilfe für Marvel-Neuzugänge
„Tom hat mich in das ganze Marvel-Universum eingeführt“, lachte Hollywood-Veteran Wilson ob der nach mehr als 20 Filmen und einigen Serien verschachtelten Zusammenhänge. „Wir haben das die ,Loki-Vorlesungen‘ genannt. Es war sehr wichtig für mich und letztlich auch für unsere Beziehung vor der Kamera sehr hilfreich. Einiges, worüber wir dabei gesprochen haben, findet sich nun in der Serie wieder.“ Aber nicht nur Wilson, auch andere, noch Marvel-unerfahrene Mitglieder des Teams bekamen von Hiddleston Nachhilfe.
„Es war spannend, all mein Wissen aus diesen zehn Jahren in komprimierter Form weiterzugeben“, schmunzelte der Hauptdarsteller. „Interessanterweise ist ja Mobius selbst ein Experte in Sachen Loki, er weiß alles über ihn. Ich habe Owen einfach mit ein paar meiner Erinnerungen geholfen. Und er hat so tiefgehende Fragen gestellt, dass ich meine Figur aus einer neuen Perspektive betrachten konnte.“
Düstere Bilder mit dem bekannten Loki-Humor
Inszeniert wurden die sechs Episoden der ersten Staffel von Kate Herron, die sich u.a. mit der Netflix-Serie „Sex Education“ einen Namen machte. „Ich wollte diesen Job unbedingt, ich habe Marvel geradezu gestalked“, meinte sie augenzwinkernd. „Mein Agent hat sie jeden Tag angerufen.“ Stilistisch habe man sich wiederum am Thrillergenre orientiert, Herron nannte etwa David Finchers „Sieben“ als große Inspiration. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass „Loki“ nun durch und durch ein düsterer Trip geworden wäre. Die ersten Eindrücke der Serie versprechen große Schauwerte, ein gutes Tempo sowie den mittlerweile zum Markenzeichen gewordenen Witz der Marvel-Franchise.
„Der Humor ist ja schon in den Comics vorhanden“, meinte Marvel-Studios-Boss Kevin Feige darauf angesprochen. „Wir haben das jetzt nicht bewusst noch stärker herausarbeiten wollen. Eher liegt das am komischen Talent unserer Schauspieler, wie beispielsweise Tom. Wir haben nur das aufgegriffen, was sich hinter der Kamera abgespielt hat, und haben es ins Filmische übertragen.“
„Schockierende Dinge werden passieren“
Womit sich Loki jedenfalls genau herumschlagen muss, darüber gibt es wie üblich bei Marvel große Geheimniskrämerei. „Ich habe ein bisschen gebraucht, um das zu verstehen“, gestand Wilson. „Aber man weiß einfach, wie leidenschaftlich die Fans bei diesen Themen sind. Es geht wirklich darum, die Leute zu überraschen. Also gehst du wie auf rohen Eiern, um nur ja nichts zu verraten“, lachte der Schauspieler. „Also sage ich einfach immer: Einige schockierende Dinge werden passieren!“
Die erste von insgesamt sechs Folgen von „Loki“ ist ab 9. Juni auf Disney+ als Streaming verfügbar.
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