Digitale Sprechstunden beim Arzt, Symptomüberwachung von Patienten über den Computer, Gesundheitsberatung mittels Handy-App - alles Beispiele für Telemedizin. Diese gewann in der Corona-Zeit an Bedeutung. In Tirol sollen diese Angebote nun massiv erweitert werden - auch für Covid-19-Patienten.
„Der Arzt im Ohr des Corona-Patienten“ – so titelte die „Tiroler Krone“ am 17. Februar und stellte ein zukunftsweisendes Projekt vor. Über die Medizin-Uni Innsbruck und das Landesinstitut für integrierte Versorgung Tirol wurden Covid-Patienten in Heimquarantäne mittels Sensor im Ohr überwacht, um bei Verschlechterung der Erkrankung schnell reagieren zu können.
Leja: „Mehrere Vorteile durch die Telemedizin“
Das Projekt erwies sich als hilfreich. „Patienten können bestmöglich versorgt werden und trotzdem daheim bleiben. Gleichzeitig wurden Spitäler entlastet“, fasst Gesundheits-LR Annette Leja (ÖVP) die Vorteile zusammen und kündigte im Rahmen der laufenden Perspektiven-Woche weitere solcher Telemedizin-Angebote an.
Auch ein Versorgungsprogramm für Long-Covid-Patienten sei im Aufbau begriffen. Dabei soll ebenso Telemedizin eingesetzt werden. Als drittes Projekt nennt die Gesundheits-Landesrätin die Idee einer App, die den Tirolern bei der Gesundheitsvorsorge wichtige Tipps und Informationen aufs Handy liefert.
Gesundheitsmarkt riesig, Tirol will mitnaschen
Medizintechnik, Pharmaindustrie, Biotechnologie - nicht zuletzt die Corona-Krise hat gezeigt, wie riesig und profitabel der Gesundheitsmarkt ist. Auch dabei will Tirol noch mehr mitnaschen. Wirtschafts-Landesrat Anton Mattle (ÖVP) verweist darauf, dass bereits jetzt 11.000 Beschäftigte im Land in einem Gesundheitsunternehmen oder in der Forschung tätig sind.
Unser Ziel lautet: bis 2030 sollen rund 30 bis 40 weitere Unternehmen in diesem Bereich dazukommen.
Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur
2,25 Milliarden Euro Umsatz generiert dieser sogenannte Life-Science-Sektor in Tirol. Das Potenzial sei groß, sagt Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur: „Unser Ziel lautet: bis 2030 sollen rund 30 bis 40 weitere Unternehmen in diesem Bereich dazukommen.“
Bis Sommer soll ein Konzept vorliegen, wie Tirol diese hochgesteckten Ziele erreichen kann. Um Forschung und Wirtschaft besser zu vernetzen, werden Koordinierungsstellen eingerichtet. Für diese stehen laut Aussage von Wirtschafts-Landesrat Mattle vorerst 4,5 Millionen Euro Landes-Geld zur Verfügung.
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