MAN Steyr

Kampf um grünes Licht für Zukunftsgespräche

Oberösterreich
09.06.2021 14:00

112 Zeitarbeiter wurden abgebaut, die Produktion wurde gedrosselt, nun soll bald das Ersatzteillager von Steyr nach Salzgitter verlagert werden! Während MAN seine Schließungspläne für das Werk in Oberösterreich fortsetzt, fordern die Betriebsräte einen „Stopp“ für Zukunftsgespräche. Investoren sollen Gehör bekommen.

Nach der Abstimmung am 7. April, bei der sich die Belegschaft des MAN-Werks in Steyr mehrheitlich gegen die Übernahme durch die WSA von Sigi Wolf ausgesprochen hatte, hatte Andreas Tostmann, Vorstandschef des Lkw-Konzerns, klar gemacht, dass nun die Pläne zur Schließung des Standorts bis Ende 2022 aus der Schublade geholt werden. „Außer man findet noch zügig eine Abzweigung“, hatte er betont. Doch kann diese Abzweigung überhaupt noch genommen werden?

Die verlängerte Exklusivität für Wolf, der nachbessern wollte, ist abgelaufen. MAN betont nach wie vor, dass es das einzige „industriell logische und fundierte Konzept für eine Nachnutzung“ war, das vorgelegt wurde. Die Betriebsräte um Thomas Kutsam und Helmut Emler wollen zumindest eine Chance für andere potenzielle Investoren. „Sie müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Konzepte vorstellen zu können“, sagt Emler. „Wir brauchen grünes Licht, um über eine Nachfolgelösung diskutieren zu dürfen“, ergänzt Kutsam, der im Aufsichtsrat morgen den Antrag stellt, von der Werksschließung abzusehen. Bedeutet: Man will einen „Stopp“, um über Zukunftslösungen zu sprechen.

Bei den Sozialplangesprächen am Freitag dreht sich alles um „Schadensbegrenzung“ für die über 2100 Mitarbeiter für die Werksschließung. Im Mittelpunkt steht hier der Standortvertrag, den MAN gekündigt hat.

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