50 getötete Schafe und viele schwer verletzte Tiere binnen weniger Tage: Im Rauriser Almgebiet dürfte ein Wolf umherstreifen und immens großen Schaden anrichten. Die Jägerschaft stellt nun bei der Bezirkshauptmannschaft einen Antrag auf Abschuss des „Problemwolfes“. Scharfe Kritik kommt von Naturschützern.
Bei den Almbauern in Rauris geht die Angst um. Mittlerweile zählen sie knapp 50 tote Schafe - offenbar gerissen von einem einzigen Wolf. „Das wird nicht aufhören. Es werden immer mehr Tier sterben“, sagt Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof. Die örtliche Jägerschaft bringt nun bei der Bezirkshauptmannschaft den Antrag zum Abschuss ein. Es sei die einzige Möglichkeit, die Lage in Rauris unter Kontrolle zu bringen. Ein Einzäunen des betroffenen Gebietes sei schlicht nicht durchführbar.
Die Bergbauern haben ihre Tiere mittlerweile allesamt ins Tal getrieben. Normalerweise wären 150 Schafe im Almgebiet unterwegs. „Es gibt keinen anderen Weg als den Abschuss“, sagt der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).
Es gibt keinen anderen Weg als den Abschuss.
Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP)
DNA-Analyse noch nicht abgeschlossen
Gemäß den Kriterien des Landes ist ein Abschuss von „Problemwölfen“ möglich - sofern sie mehr als 25 Tiere innerhalb kurzer Zeit gerissen haben. Aber: Den letzten Bescheid über einen Wolfabschuss in Großarl kippten die Landesbehörden juristisch vor knapp einem Jahr.
Naturschutzbund und WWF legten gegen den damaligen Bescheid Einspruch ein. „Es ist völlig sinnlos, jetzt so einen Antrag zu stellen“, sagt Florian Kozak vom WWF. DNA-Analysen hätten noch nicht ergeben, ob in Rauris tatsächlich ein Wolf umgehe. Und: „Der Wolf ist streng geschützt. Dieser Antrag hat keine Erfolgsaussichten.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.