Der weltweite Website-Blackout am Dienstag, bei dem kurzzeitig große Online-Dienste wie Reddit, Spotify, Twitch oder Amazon nicht mehr erreichbar waren, wurde von einem einzelnen Nutzer des Cloud-Infrastrukturanbieters Fastly verursacht. Eine falsche Konfiguration führte zu einer Kettenreaktion, die fast das gesamte Fastly-Netzwerk lahmlegte.
Der kalifornische IT-Konzern Fastly betreibt ein sogenanntes Content Delivery Network (CDN), das Inhalte von Websites zwischenspeichert, damit sie möglichst schnell an den Nutzer ausgeliefert werden können. Zahlreiche bekannte Internetseiten wie jene der britischen BBC oder des US-Fernsehsenders CNN setzen auf den Anbieter - und waren am Dienstag plötzlich nicht mehr erreichbar.
Dieser Ausfall war weitreichend und heftig und seine Folgen für unsere Kunden und jeden, der sich auf sie verließ, tun uns wirklich leid.
Fastly-Manager Nick Rockwell
Gegenüber der BBC erklärte Fastly nun, was passiert ist: Ein einzelner Nutzer des Netzwerks hatte seine Einstellungen verändert und im Zusammenspiel mit einem Bug in den Software-Systemen des Infrastrukturanbieters eine Kettenreaktion verursacht, durch die Website um Website offline ging. „Dieser Ausfall war weitreichend und heftig und seine Folgen für unsere Kunden und jeden, der sich auf sie verließ, tun uns wirklich leid“, sagt Fastly-Manager Nick Rockwell.
Der entscheidende Bug sei Mitte Mai mit einem Update in die Software der Fastly-Datenzentren geschlüpft. Als der Kunde die entscheidende Einstellung änderte, stürzte die Infrastruktur wie ein Kartenhaus zusammen. 85 Prozent der weltweit verteilten Fastly-Server gaben nur noch Fehlermeldungen aus, die Websites der Kunden waren nicht mehr zu erreichen.
Ausfall konnte schnell behoben werden
Glücklicherweise konnte Fastly das Problem schnell beheben: Binnen 49 Minuten seien 95 Prozent der Websites wieder erreichbar gewesen, mittlerweile sei auch ein Update eingespielt worden, das den Software-Fehler behoben habe. Künftig werde man bei der Qualitätssicherung noch genauer auf solche Probleme achten, um ähnlichen Ausfällen vorzubeugen.
Der große Website-Ausfall zeigt, wie abhängig Website-Betreiber von den Infrastruktur-Anbietern hinter ihren Online-Präsenzen sind. Fällt ein Cloud-Dienstleister aus, gehen augenblicklich zahlreiche Angebote seiner Kunden offline, die Bildschirme der Nutzer bleiben leer. Solche Vorfälle sind selten, kommen aber immer wieder vor: Erst im Herbst sorgte eine Panne beim Cloud-Anbieter Amazon Web Services (AWS) für ähnliche Probleme.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.