Das Werk Steyr bleibt als Industriestandort erhalten. Der MAN-Konzern und der Investor Siegfried Wolf haben sich Donnerstagmittag geeinigt. Der frühere Magna-Manager ist erleichtert: „Es ist eine gute Gesamtlösung.“ Rund 1400 Arbeitsplätze bleiben im Werk erhalten, 500 verlieren ihren Job.
Die Firma von Wolf übernimmt 1250 Mitarbeiter der Stammbelegschaft sowie 160 Lehrlinge. Sie verlieren maximal 15 Prozent vom bisherigen Nettobezug. Für weitere 150 gibt es einen Job in einer eigens geschaffenen Forschungsstiftung. 130 Beschäftigte profitieren von einer Altersteilzeit-Lösung. 500 müssen ausscheiden, aber zu besseren Konditionen als früher geplant. Wolf ist überzeugt: „Es wird für jeden eine Lösung geben.“
Einstimmige Entscheidung
Der Aufsichtsrat von MAN entschied sich einstimmig für das Konzept von Wolf. „Es war die einzig tragfähige Alternative“, erklärt Konzernchef Andreas Tostmann. Bis 2023 werden in Steyr noch Aufträge von MAN abgearbeitet. Parallel dazu startet Wolf, dessen Firma WSA bereits die bilanzielle Verantwortung für das Werk trägt, schrittweise seine eigene Produktion am Standort.
Wie berichtet, will er Lkw-Gehäuse für Russland herstellen und elektrisch betriebene Klein-Lkw (vom Kastenwagen bis zum City-Bus). Sieben neue Fahrzeugtypen unter der Marke „Steyr“ sollen ab 2023 vom Band laufen und auf dem Weltmarkt abgesetzt werden.
Kurz: „Positive Lösung mit breiter Unterstützung“
„Ich freue mich, dass das MAN-Werk am Standort Steyr fortgeführt wird und danke allen Beteiligten, dass sich eine positive Lösung mit breiter Unterstützung abzeichnet. Es sollen durch die Übernahme von Siegfried Wolf rund 1400 Arbeitsplätze gerettet werden. Jetzt gilt es, positiv in die Zukunft zu blicken und den Standort langfristig durch Innovationen abzusichern“, kommentierte Bundeskanzler Sebastian Kurz nach einem Telefongespräch mit MAN-CEO Andreas Tostmann.
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