Attacke mit Messer

Mordversuch an „Ex“: „Erschrecken ja, töten nein“

Wien
10.06.2021 14:14
Sie war im Frauenhaus, er im Gefängnis. Weil er Morddrohungen gegen seine Lebensgefährtin ausstieß. Sie nahm ihn wieder zurück, um dann doch zu gehen. Und trotzdem wollte sie ihm mit Übersetzungen von Behördenbriefen helfen – das büßte sie fast mit ihrem Leben. Denn er attackierte sie mit einem Fleischmesser!

Es war eine On-off-Beziehung zwischen dem Paar aus Rumänien, das mit der kleinen Tochter vor zehn Jahren nach Österreich kam. Job hatte er keinen, den erledigte sie. Als Prostituierte. 5000 Euro monatlich „verdiente“ sie – und wollte aussteigen. Darin sieht die Staatsanwältin auch ein Motiv, das der 41-Jährige schluchzend bestreitet: „Ich wollte doch, dass sie das nicht mehr macht.“ Deshalb habe man oft „gestritten“.

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Sie wollten sie erschrecken? Warum stechen Sie dann zu? Sie saßen ja schon wegen Morddrohungen.

Richterin Nicole Baczak zum Angeklagten

„Sie hatte Glück“
Doch bei einer Gesundheitskontrolle fielen ihre Verletzungen auf. Sie verließ ihn endgültig, war aber weich genug, ihm helfen zu wollen, als er Briefe von Versicherung und Gericht bekam. Stieg zu ihm ins Auto, wo er das zuvor gekaufte Messer nahm und zustach. Immer wieder. Sie rollte sich ein, ein gezielter Tritt, Flucht. „Sie hatte Glück“, so die Anklägerin.

Fortsetzung am 13. Juli mit ihrer Einvernahme.

Porträt von Gabriela Gödel
Gabriela Gödel
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