Die Krise als Chance sehen - was wie eine abgedroschene Phrase klingt, hat in Oberösterreichs Wirtschaft Gültigkeit. Viele nutzten die vergangenen Monate für einen Neubeginn - das bestätigen die Gründerzahlen. „Diese liegen deutlich über den Vorjahren“, sagt Bernhard Aichinger, Chef der Jungen Wirtschaft.
Mit 6009 neu gegründeten Unternehmen hatten im Vorjahr so viele in Oberösterreich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt wie noch nie zuvor - und heuer dürfte diese Bestmarke erneut fallen. Waren im Vorjahr zwischen Jänner und März 1721 neue Unternehmen verzeichnet worden, waren es heuer im gleichen Zeitraum sogar 2032.
„Oft wird vermutet, dass die Zunahme mit der gestiegenen Arbeitslosigkeit zusammenhängt, dabei haben sich die Motive für eine Gründung nicht zu Vor-Corona-Zeiten geändert“, betont Bernhard Aichinger. Was den Turbo fürs Gründen zündet? Der Obmann der Jungen Wirtschaft in Oberösterreich nennt als Top-3-Gründe den Wunsch nach Flexibilität in Bezug auf Lebens- und Arbeitszeit, die Chance, Verantwortung zu übernehmen, sowie den Drang, eigene Ideen umzusetzen.
„Leuchttürme spornen an“
Was auffällt: Es gibt einen Zuwachs bei Gewerbeberechtigungen an bereits bestehenden Firmenstandorten. „Das bedeutet, dass Unternehmen in neuen Geschäftsbereichen durchstarten“, sagt Aichinger. Das Thema Gründen und Selbstständigkeit ist in der Gesellschaft angekommen, betont er. Finanzierungsrunden wie jene bei tractive, dem GPS-Tracker-Hersteller für Hunde und Katzen aus Pasching, der 28,5 Millionen € für das Stemmen des weiteren Wachstumskurses einsammeln konnten, tragen auch zur Akzeptanz bei: „Solche Leuchttürme spornen an.“
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