Finanzminister Gernot Blümel muss im Finale des Ibiza-U-Ausschusses ein drittes Mal dort Platz nehmen - und zwar auf Geheiß seines grünen Koalitionspartners. Für die dritte Ladung des ÖVP-Politikers war nämlich eine Mehrheit vonnöten; und weil die Grünen zustimmten, ging sie durch. Das schien die ÖVP jedoch nicht auf sich sitzen lassen zu wollen: Die Türkisen beantragten daraufhin die Ladung der grünen Justizministerin Alma Zadić, um mit ihr über Persönlichkeitsrechte zu reden.
Blümel lud Grün-Gegner zu Gespräch über Ökosteuerreform
Zadić kritisierte zudem „unqualifizierte“ Justiz-Angriffe der ÖVP. Und als wäre all das nicht schon erstaunlich genug, geht man in der ÖVP sogar davon aus, dass auch Blümels Ladung schon eine grüne Retourkutsche war – und zwar dafür, dass Blümel just wenige Tage vor dem Parteitag der Ökopartei den Wirtschaftsforscher und Grün-Gegner Hans-Werner Sinn zum Gespräch über die Ökosteuerreform einlud.
Indes gaben neue Chats einen Einblick in die Welt der ÖVP vor Sebastian Kurz als Boss: Als der spätere ÖBAG-Chef Thomas Schmid im Jahr 2016 noch Generalsekretär im Finanzressort war, schrieb er Blümel anlässlich einer Budgeterhöhung des Außenministeriums: „Kurz kann jetzt Geld scheißen“ und „Mitterlehner wird flippen“. Blümels Antwort: „Mitterlehner spielt keine Rolle mehr.“
Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.