Die Schweiz hat sich in ihrem EM-Auftaktspiel gegen Wales am Samstag nicht belohnt. In Baku mussten sich die lange überlegenen Eidgenossen mit einem 1:1 (0:0) zufriedengeben und verpassten es, in Gruppe A einen ersten entscheidenden Schritt in Richtung Achtelfinale zu machen. Ein Treffer von Breel Embolo (49.) reichte den dominanten Schweizern nicht. Kieffer Moore (74.) rettet dem EM-Halbfinalisten von 2016 um seinen farblosen Star Gareth Bale einen glücklichen Punkt.
Vor rund 10.000 Zuschauern - eigentlich hätten etwas mehr als 30.000 die Tribünen des Olympiastadions in Aserbaidschans Hauptstadt bevölkern dürfen - übernahm die Schweiz von Beginn an das Kommando. Die erste Topchance verzeichnete aber das sehr abwartend agierende Wales, dem nach Kopfball von Moore nur Goalie Yann Sommer mit einer Glanzparade die Führung verwehrte (15.). Es sollte überhaupt die einzige Möglichkeit von Wales in den ersten 45 Minuten bleiben.
Das spielerische Übergewicht der wesentlich aktiveren Eidgenossen (Ballbesitz vor der Pause 68 Prozent) schlug sich vorerst in zwei Chancen nieder: Einmal zwang Fabian Schär Tormann Danny Ward per Fersler zu einer Fußabwehr (20.), später zielte Haris Seferovic aus der Drehung relativ knapp vorbei (27.). Kurz vor der Pause schoss Seferovic vom Sechzehner knapp über den Kasten der Briten (41.) und verfehlte diesen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ein weiteres Mal. Und so hielt die kompakte Defensive der Briten bis zur Pause dicht.
Doch die Schweiz machte nach Seitenwechsel nahtlos weiter und wurde diesmal schnell belohnt. Erst tankte sich Embolo gegen zwei Waliser durch, bereitete Ward Probleme und die Führung quasi selbst vor: Den folgenden Eckball setzte der Mann von Borussia Mönchengladbach per Kopf zum 1:0 ins Netz (oben im Bild).
Wales zeigte nur eine zaghafte Reaktion, tauchte nun zwar etwas öfter in der gegnerischen Hälfte auf, kam dem Ausgleich bei einem geblockten Schuss von Connor Roberts (58.), einem Versuch Ben Davies‘ vom Sechzehner über das Tor (61.) und einem gefährlichen Freistoß von Aaron Ramsey ohne Abnehmer (64.) aber nur mäßig nahe. Auf der anderen Seite zischte ein Schlenzer von Embolo knapp am langen Eck vorbei (65.).
Wenig deutete auf das 1:1 hin, und doch fiel es. Bezeichnenderweise musste es ein Standard für Wales richten, Moore (oben im Bild) köpfelte nach einem Corner ein. Embolo hätte fast postwendend die neuerliche Führung erzielt, brachte den Kopfball im Fünfer aber nicht aufs Tor (77.). Die Schweiz verstärkte im Finish zwar ihre Bemühungen, der vermeintliche Siegtreffer von „Joker“ Mario Gavranovic (84.) wurde vom VAR wegen einer höchst knappen Abseitsstellung nicht anerkannt. Danach scheiterte Embolo noch an Ward (89.)
Wales trifft am Mittwoch wieder in Baku auf die punktelose Türkei. Die Schweiz bekommt es in Rom mit den zum Auftakt so starken Italienern zu tun.
Fußball-EM - Gruppe A, 1. Runde:
Wales - Schweiz 1:1 (0:0)
Baku, Olympiastadion, 10.000, SR Turpin (FRA).
Tore: 0:1 (49.) Embolo
1:1 (74.) Moore
Wales: Ward - Roberts, Mepham, Rodon, Davies - Allen, Morrell, Bale, Ramsey (93. Ampadu), James (75. Brooks) - Moore
Schweiz: Sommer - Elvedi, Schär, Akanji - Mbabu, Freuler, Xhaka, Rodriguez - Shaqiri (66. Zakaria) - Embolo, Seferovic (84. Gavranovic)
Gelb: Moore bzw. Mbabu, Schär
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.