Die Massenflucht von knapp einem Dutzend Ratten am Dienstagvormittag aus einem Müllauto der Wiener MA 48 ist zwar nicht alltäglich gewesen - die Sichtung der Nager per se ist derzeit allerdings keine Seltenheit. So spricht die Innung der Schädlingsbekämpfer von einer erhöhten Zahl an Meldungen von Ratten in der Bundeshauptstadt und appelliert an Bevölkerung wie Hauseigentümer gleichermaßen, achtsam zu sein.
Manche mögen sie possierlich und niedlich finden, anderen wiederum jagt der alleinige Anblick kalte Schauer über den Rücken. Doch sei es, wie es sei: Fest steht, eine Überpopulation an Ratten in der Stadt kann auch hinsichtlich der Übertragung von Krankheiten zu einem großen Problem werden.
Und gerade in der Coronavirus-Pandemie wurde die Weitergabe von Krankheitserregern von Tier auf Mensch wieder stark thematisiert. Die Pandemie hat diesbezüglich auch ihr Gutes: „Vor allem während Corona wurde das Bewusstsein für Hygiene und Sauberkeit in der Bevölkerung gestärkt und auch wie Infektionsketten funktionieren, ist nun vielen Menschen klar“, so Peter Fiedler, Berufszweigvorsitzender der Schädlingsbekämpfer in der Wirtschaftskammer Wien, via Aussendung.
Auch die Rattenbekämpfung dient der Seuchenprävention.
Peter Fiedler, Berufszweigvorsitzender der Schädlingsbekämpfer
Auch die Rattenbekämpfung diene „der Seuchenprävention und ist ein wichtiger Service für die Gesundheit der Stadt“, betonte er. Zuletzt traten in der Bundeshauptstadt vermehrt Rattensichtungen auf, weshalb Fiedler zu erhöhter Wachsamkeit aufrief.
Rattensichtungen unbedingt melden
Hauseigentümer seien zwar laut Rattenverordnung zur Nachschau und Rattenbekämpfung verpflichtet, ebenso dazu, bei Sichtungen professionelle Schädlingsbekämpfer auf den Plan zu rufen. Versäumnisse sind dennoch möglich, so mancher Eigentümer würde sich „leider nicht ausreichend und unregelmäßig um die Schädlingsbekämpfung“ kümmern, kritisierte Fiedler, und dies habe im schlimmsten Fall weitreichende Konsequenzen. „So kann es zu länger unbemerktem Rattenbefall und Folgeproblemen kommen.“
Aus diesem Grund wird seitens der Wirtschaftskammer dazu aufgerufen, wachsam zu sein. Regelmäßige Nachschau seitens der Hauseigentümer und Meldung bei etwaigen Sichtungen mache eine rasche, gezielte und effiziente Bekämpfung möglich.
Speisereste richtig entsorgen, und bitte nicht über das WC
Doch auch die Bevölkerung selbst kann etwas beitragen. So sollten Lebensmittel und Tierfutter in den dafür vorgesehenen und vor allem intakten Müllcontainern entsorgt werden. Speisereste sollten zudem nicht über die Toilette entsorgt werden. Und auch bei der Wahl des Schädlingsbekämpfers wird zur Vorsicht gemahnt. Seriöse Anbieter finde man etwa hier.
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