Seit fünf Jahren moderiert Lukas Schweighofer das Morgen-TV auf ORF. Auch bei der EURO ist der gebürtige Oststeirer nun groß im Bilde. Hier erinnert er sich an seine Anfänge zurück.
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das trifft auf Lukas „Luki“ Schweighofer voll und ganz zu, der seit fünf Jahren als Moderator des ORF-Frühstücksfernsehen für passable Quoten und reichlich Fanpost sorgt. Sportlich gesehen ist die Show eine Königsklasse im Live-Moderieren, die dem Frühaufsteher - „um 3 Uhr geht’s los“ - mit seiner ungezwungen wirkenden Jovialität auch die Tür zum TV-Sport geöffnet hat.
Begeisterung zum Beruf machen
Fix engagiert als Sportreporter bei der EURO, als „Guten Morgen Österreich“-Präsentator bei der Formel 1 in Spielberg und als Moderator des Olympiastudios in Tokio. „Ich bin meinem Ziel, die Begeisterung für den Sport zum Beruf machen zu können, einen großen Schritt nähergekommen. Darauf habe ich ein halbes Leben lang hingearbeitet“, strahlt der Oststeirer, dem als Hauptschüler schon bewusst war, dass er etwas mit Mikrofon und Bühne zu tun haben will.
Der Französisch-Lehrerin sei Dank, die dem damals 13-Jährigen die Moderation einer großen Schulfeier anvertraute. „Das Gefühl dabei war genial“, erinnert er sich mit Gänsehaut an die euphorischen Rückmeldungen seiner Familie, Freunde und Lehrer, „denen ich meine Karriere verdanken kann.“
Parodie auf Hinterseer ebnete den Weg
Der Weg vor die TV-Kameras führte über das Sportstudium in Graz und Salzburg zu einem Praktikum im ORF Salzburg. Dass just eine Parodie auf Hansi Hinterseer den Journalistenweg ebnete, spricht für das ausgeprägte Entertainer-Gen des smarten Allrounders.
Um einen Fuß in den Sportzirkus zu bekommen, hat er sich als junger Mann bei vielen Sportevents beworben. Geld wollte er damals nicht, sondern Erfahrung sammeln. „90 Prozent haben abgesagt, nur zwei Veranstalter haben mir die Chance gegeben.“ Mittlerweile ist Luki aus Anger ein gefragter Moderator bei sportlichen Großevents.
Respektvoll und wertschätzend
Nervosität ist dem Routinier so fremd wie Verlegenheit vor laufenden Kameras. „Das Moderieren liegt mir und das kann mir keiner nehmen. Ich kann mit jedem und die meisten auch mit mir. Ich bin respektvoll und wertschätzend, egal wer mir gegenübersteht“, sagt Schweighofer, der sich selbst als Einzelkämpfer sieht: „Das habe ich wohl als Scheidungskind mitbekommen, dass ich mich nur selbst aus heiklen Situationen ziehen kann.“
Der in Salzburg ansässige Berufspendler, der 230 Tage im Jahr in Hotelbetten nächtigt, kommt nur alle Heiligen Zeiten in die Heimat. „Zu Ostern und Weihnachten bin ich zuhause, schon der Oma wegen!“. Großes Heimweh dürfte seine Schwester wecken, die ihren Bruder Luki in diesen Tagen zum Onkel macht. Und wie sieht’s mit der eigenen Familienplanung aus. „Da schlägt der Perfektionist nicht durch. Das muss passieren“, lacht er.
Die Wurzeln des Erfolgs
Gibt es Vorbilder? „Das sind für mich Günther Jauch und die steirischen Sportreporterlegenden Sigi Bergmann und Robert Seeger“. Letzterer sieht in seinem Landsmann viel Potenzial: „Die Moderationsqualitäten eines Rainer Pariasek hat er“, konstatiert Seeger.
Was Schweighofer hilft, ist sein Sportstudium: „Ich weiß einen Trainingsplan zu erstellen und ihn durchzuziehen. Diese Nähe zum organisierten Leistungssport wird mich nie zu Vorurteilen und abwertenden Kommentare hinreißen lassen“, hofft der begeisterte Tennisspieler und Golfer, der als ausgebildeter Skilehrer auch auf die mediale Piste will.
Nur das Fußballfeld bleibt tabu. „Fußballspiele zu kommentieren, traue ich mir nicht zu. Dieses Eisen ist zu heiß für mich“, gesteht der Sturm-Fan. Seine Prognose für die EURO 2020: „Deutschland wird’s machen!“ Warum? „Na weil sie die Deutschen sind und das meiste Glück haben! “
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