Mikrofon-Panne
Grünen-Spitzenkandidatin fand ihre Rede „scheiße“
Annalena Baerbock ist am Samstag wie erwartet mit großer Mehrheit zur Kanzlerkandidatin der deutschen Grünen gewählt worden. „Erstmals seit Jahrzehnten liegt echter Wechsel in der Luft“, sagte die 40-Jährige in ihrer Rede beim Parteitag. „Jetzt ist der Moment, unser Land zu erneuern - und alles ist drin.“ Die wegen verspätet gemeldeter Nebeneinkünfte und Ungenauigkeiten bei ihrem Lebenslauf unter Druck geratene Co-Parteichefin war auch bei ihrer Rede nicht souverän und verhaspelte sich. Am Ende gab es auch noch eine Mikrofon-Panne.
Nach ihrer rund 40-minütigen Rede, in der neben der Corona-Krise vor allem das „Abwenden der Klimakrise“ eine wichtige Rolle spielte, kommentierte Baerbock das Gesagte mit einem Kraftausdruck: „Scheiße!“ Das war aber eigentlich nicht mehr für die Öffentlichkeit gedacht, die Grünen-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl hatte ihr Mikrofon vergessen auszuschalten.
Baerbock und die „liberalen Feinde“
Die Szene verbreitete sich danach wie ein Lauffeuer über die sozialen Medien. Offenbar ärgerte sich Baerbock darüber, dass sie in ihrer Rede zum Thema Fake News und Cyberangriffe von „liberalen Feinden“ und nicht von „Feinden der liberalen Demokratien“ gesprochen hatte, wie sie wenig später korrigierend ergänzte.
In Umfragen waren die Grünen Ende April - nach der vorläufigen Kür Baerbocks zur Kanzlerkandidatin - deutlich gestiegen und lagen zeitweise vor der Union. Zuletzt haben die Grünen aber klar an Zustimmung verloren und liegen wieder hinter den Unions-Parteien CDU und CSU. „Wir haben eine echte Chance“, sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner. „Heute fordern wir die Union heraus und kämpfen mit ihr um die Führung im Land.“
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