Ab 20 Flaschen

Proteststurm gegen Ausweispflicht beim Wasserkauf

Österreich
01.02.2011 17:41
Einkaufssamstag, lange Schlangen vor der Supermarktkassa - jeder, der zwei Kisten Bier erwirbt oder sich mit günstigem Mineralwasser eindeckt, muss sich ausweisen und die Kassiererin die Daten in ein Formblatt eintragen lassen. So will es jetzt das Finanzministerium - Bürger, Handel sowie Kammer laufen Sturm.

Zwar gab es bisher schon eine Aufzeichnungspflicht, nur wurden die Mengengrenzen jetzt drastisch herabgesetzt. Praktisch jeder, der für eine Party Getränke kauft oder auch nur Rabattaktionen ausnützt, fällt darunter. Hintergrund: Die Finanz will Wirten auf die Schliche kommen, die sich in den Märkten mit Getränken eindecken und diese dann "schwarz" verkaufen.

Wirtschaftskammer: Das "geht zu weit"
"Wir sind nicht gegen Betrugsbekämpfung. Aber der Aufwand geht zu weit", wettert die Wirtschaftskammer. Erfasst werden muss, wer mehr als 20 Liter Bier oder 10 Liter Wein, zwei Liter Spirituosen oder 30 Liter alkoholfreie Getränke erwirbt.

"Krone"-Leser fragen besorgt: "Kommen Steuerprüfer, wenn ich ein Fest gebe? Wie lange werden die Schlangen im Supermarkt, wenn die Kassiererin von Kunden die Daten aufschreibt?" Das Finanzministerium zeigt sich gesprächsbereit. Die Litergrenzen seien keinesfalls in Stein gemeißelt. "Sollte es damit Probleme geben, werden wir Lösungen finden", so der Sprecher von Finanzminister Josef Pröll, Harald Waiglein.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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