Fini ausspioniert
I: Außenminister Frattini im Visier des Staatsanwalts
Hintergrund für die Anzeige ist das angeblich intransparente Wohnungsgeschäft des Präsidenten der italienischen Abgeordnetenkammer, Gianfranco Fini (FLI), in Monte Carlo zugunsten des Bruders seiner Lebensgefährtin. Frattini hatte vergangene Woche im Senat berichtet, dass er der römischen Staatsanwaltschaft einige Dokumente aus Saint Lucia übergeben habe, die indirekt Fini betreffen. Bei den Dokumenten handelt es sich um Grundbuchauszüge des Inselstaates. Die Unterlagen würden eindeutig beweisen, dass das Haus in Monte Carlo Finis Bekanntem gehöre.
Laut dem FLI-Mitglied, das nun die Anzeige gegen den Außenminister eingebracht hat, habe sich Frattini durch die Anforderung von Informationen über den Besitz der umstrittenen Wohnung des Amtsmissbrauchs schuldig gemacht, um Finis Ansehen zu schaden.
Wohnung von Parteianhängerin vererbt
Die Wohnung in Monte Carlo hatte eine Anhängerin der inzwischen aufgelösten Rechtspartei Alleanza Nazionale der Fini-Gruppierung vererbt. Die Immobilie sei über Umwege an eine Offshore-Gesellschaft verkauft und an den Bruder von Finis Lebensgefährtin Elisabetta Tulliani gelangt, lautet der Vorwurf aus den Reihen um Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Tulliani sei jetzt der Besitzer der Wohnung. Der Skandal hatte das Ansehen Finis angekratzt, der sich im vergangenen Juli von seinem langjährigen Verbündeten Berlusconi im Streit getrennt hatte.
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