NATO warnt:
China-Russland-Allianz „militärisch größte Sorge“
Beim NATO-Gipfel wurden China gegenüber ungewöhnlich harte Töne angestimmt, Europa und die USA sehen das Land immer stärker als Rivalen. China selbst hat große Pläne, sieht sich längst als globalen Spieler und setzt sich immer ehrgeizigere Ziele. Wo die Volksrepublik hingeht und was das für die Welt bedeutet, das hat krone.tv-Journalistin Damita Pressl mit der Sinologin Prof. Susanne Weigelin-Schwiedrzik besprochen.
Die NATO-Staatschefs sehen China als eine Herausforderung für die globale Sicherheit. Das haben sie am Montag beim Gipfel in Brüssel kommuniziert, und das ist durchaus berechtigt, sagt Weigelin-Schwiedrzik. „China hat in den letzten Jahren sehr viel getan, um militärisch aufzurüsten“, erklärt sie. Zudem würden sich das chinesische und das russische Militär sehr gut ergänzen - Russland habe Kampferfahrung, China weniger, dafür habe China technologisches Know-how aus den USA, das auch für Russland interessant sei. Je mehr der Westen China und Russland isoliere, desto eher würden die beiden „Giganten“ zusammenarbeiten, und zwar aus reinem Pragmatismus, sagt Weigelin-Schwiedrzik. „Das ist militärisch gesehen die größte Sorge.“
So gut, wie die Regierung behauptet, sei China aber wirtschaftlich gar nicht aus der Pandemie ausgestiegen. Aus universitären Vorträgen wisse man etwa, dass der private Sektor sehr stark gelitten habe. „Die Pandemie erlaubt es dem chinesischen Staat, den eigenen Sektor zu stärken“, so Weigelin-Schwiedrzik. Dadurch würde sich der Staat aber auch immer stärker verschulden und der private Sektor leiden. Zudem, erklärt die Sinologin, wird die kürzlich angekündigte Drei-Kind-Politik allein die demographischen Herausforderungen des Landes nicht lösen können.
Wie die chinesische Bevölkerung diese aufgenommen hat, und was die G7-Staaten als Alternative zur Neuen Seidenstraße planen, sehen Sie im Interview oben.
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