Krško muss abgeschaltet werden - darüber waren sich alle Parteien bei der Landtagssitzung in der Steiermark am Dienstag einig. Das Atomkraftwerk, das nur wenige Kilometer von der steirischen Grenze entfernt ist, soll trotz der Sicherheitsbedenken weiter betrieben werden. Im Umweltverfahren will man alles tun, um das zu verhindern.
„Krško liegt auf einer Erdbebenlinie, in der Region hat es in den letzten Monaten mehrere Erdbeben gegeben - es ist wirklich höchst an der Zeit, dass es zu einem Aus kommt“, fand Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl deutliche Worte. Es brauche einen „steirischen Schulterschluss - vom Landeshauptmann bis zur Opposition“.
Es kommt nicht alle Tage vor, dass die FPÖ den Grünen zustimmt, bei der Atomkraft aber ist man einer Meinung: „Es ist ungemein wichtig, dass das Landesparlament hier klar und deutlich Stellung bezieht!“
„Sämtliche Sicherheitsmängel aufzeigen“
Um die von Slowenien und Kroatien geplante Laufzeitverlängerung zu verhindern, hatte sich Landesrätin Ursula Lackner gemeinsam mit ihrer Kärntner Amtskollegin Sarah Schaar (beide SPÖ) für eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung stark gemacht. Das Verfahren wurde Ende Mai eröffnet.
Wie die „Krone“ bereits berichtet hat, wird sich Österreich daran beteiligen. Man stehe mit der zuständigen Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) laufend in Kontakt. Vergangene Woche habe sie bei einem Treffen mit Schaar die weitere Strategie besprochen: „Wir werden im Verfahren sämtliche Sicherheitsmängel aufzeigen und eine umfassende technische und seismologische Prüfung der Anlage fordern“, kündigte sie an.
„Bundeskanzler Kurz muss aktiv werden“
Die NEOS fordern einen großen Anti-Atomkraft-Gipfel: „Bundeskanzler Kurz muss sich endlich einschalten und das direkte Gespräch mit den slowenischen und kroatischen Regierungschefs suchen“, sagte Parteichef Niko Swatek zur „Krone“. Landtagsbeschlüsse gegen Krško - der erste datiert übrigens aus dem Jahr 1982 - und Brieferlschreiben reichten nicht aus.
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